
Mit dem Wohnmobil in Italien: Vorschriften und Tipps
Aktualisiert am: 09.12.2025
Lesedauer: 6 Minuten
Viele Camping-Fans wählen für eine ausgiebige Rundreise mit dem Wohnmobil gerne das sonnengeküsste und facettenreiche Italien. Obwohl es in dem stiefelförmigen Land entspannt zugeht, müsst ihr mit dem Wohnmobil in Italien doch ein paar Vorschriften beachten. Wir haben für euch 10 wichtige Tipps zusammengestellt, damit der Camping-Urlaub ein voller Erfolg wird.
1. Geschwindigkeitsbegrenzungen
Die Geschwindigkeitsbegrenzungen für Wohnmobile in Italien unterscheiden sich nicht wesentlich von denen in Deutschland. Allerdings werdet ihr in Italien auf die sogenannten Superstrada treffen – das sind Schnellstraßen, auf denen ihr bis zu 110 km/h fahren dürft. Diese sind durch ein blaues Schild gekennzeichnet, die Autobahnen dagegen durch ein grünes Schild. Fahranfänger aufgepasst: In Italien dürfen Führerschein-Neulinge in den ersten drei Jahren auf Schnellstraßen nur 90 km/h und auf Autobahnen nur 100 km/h fahren!
Für alle, die mit dem Wohnmobil in Italien unterwegs sind, gelten folgende Vorschriften:
| Angaben in km/h | Wohnmobile unter 3,5 t | Wohnmobile über 3,5 t |
| innerorts | 50 | 50 |
| außerorts | 90 | 80 |
| Schnellstraßen | 110 | 80 |
| Autobahnen | 130 | 100 |
2. Promillegrenzen

Si si, eine Wohnmobil-Tour durch die Toskana gehört zu einer Italien-Rundreise einfach dazu. Bucht nach der Weinprobe allerdings lieber eine Übernachtung auf einem der toskanischen Campingplätze. Die Promillegrenze liegt in Italien nämlich bei 0,5 und wird strengstens kontrolliert: Bei Missachtung drohen stolze 530 Euro Strafe und das Fahrzeug kann außerdem beschlagnahmt werden!
Die Vorschriften für Fahranfängerinnen und Fahranfänger, die Ihren Führerschein nicht länger als drei Jahre besitzen, sind in Italien härter: Es gilt eine Promillegrenze von 0,0.
3. Maut für Wohnmobile in Italien
Wir geben es zu: Mit dem Wohnmobil Italien zu erkunden, kann wegen der mautrechtlichen Vorschriften ein ganz schönes Loch in die Reisekasse fressen. Denn in Italien sind fast alle Autobahnen sowie einige Pässe und Tunnel mautpflichtig. Darüber hinaus wird in Mailand, Palermo und Bologna eine City-Maut erhoben. Die Höhe der Gebühr richtet sich nach der Strecke und der Fahrzeugklasse. In folgende Klassen können Wohnmobilfahrer in Italien eingestuft werden:
Klasse B: zweiachsige/doppelachsige Fahrzeuge über 1,30 m (gemessen an der Vorderachse)
Klasse 3,4,5 : drei-, vier- oder fünfachsige Fahrzeuge über 1,30 m
Während zweiachsige Fahrzeuge etwa 7 bis 8 Cent pro Kilometer zahlen, kann es für Wohnmobile mit mehr als drei Achsen teurer werden. Kleines Rechenbeispiel: Von Rom nach Napoli (223,8 km) zahlt ein Fahrzeug aus der Klasse B zum Beispiel rund 16 Euro während für ein dreiachsiges Wohnmobil etwa 21,75 Euro fällig werden. Hier könnt ihr die Maut für eure Strecke ausrechnen. Eine Vignette gibt es für die Maut in Italien nicht. Bezahlt wird in bar, per Kreditkarte, elektronisch oder mit Prepaidkarte.
Von Deutschland nach ItalienNicht vergessen: Fahrt ihr mit dem Wohnmobil von Deutschland aus über den Brenner nach Italien, dann wird noch der Preis für die Österreich-Vignette sowie die Sondermaut für den Brenner fällig!
4. Licht an – in Italien auch tagsüber!

Wer mit dem Wohnmobil durch Italien fährt, sollte folgende gesetzliche Verpflichtung unbedingt beachten: Auf Autobahnen und außerorts müsst ihr auch tagsüber mit Abblendlicht fahren! Bei Verstoß wird ein Bußgeld von 41 Euro fällig. Das hat auch seinen guten Grund: Vor allem in Tirol kommt es immer wieder zu Wildunfällen – die müssen übrigens umgehend der Polizei gemeldet werden. Wer weiterfährt, begeht Unfallflucht und muss unter Umständen 200 bis 400 Euro Strafe zahlen.
5. Pflichtinventar
Zu den gesetzlichen Vorschriften in Italien gehört auch das Mitführen eines bestimmten Pflichtinventars im Fahrzeug. Neben einer Warnweste, einem Warndreieck und einem Verbandskasten muss für Kinder unter 12 Jahren oder 150 Zentimetern ein entsprechender Kindersitz zur Sicherung mitgeführt werden.
6. Parken, Wildcampen und Übernachten

Wenn ihr euer Wohnmobil in Italien parken möchtet, müsst ihr folgende Vorschriften beachten:
An einem weiß gekennzeichneten Bordstein dürft ihr kostenlos parken.
Gebührenpflichtige Parkzonen erkennt ihr an einer blauen Kennzeichnung.
Parken auf schwarzgelben Bodenmarkierungen ist in Italien absolut verboten.
Das Wildcampen mit dem Wohnmobil ist in Italien grundsätzlich verboten. Vor allem in touristischen Regionen werden die Vorschriften streng durchgesetzt und bei Missachtung hoch bestraft. Bis zu 500 Euro können fällig werden. Um die Fahrtüchtigkeit wiederherzustellen (auch Biwakieren genannt), darf man für eine Nacht auf entsprechend gekennzeichneten Parkplätzen stehen.
7. Vorschriften zu Ladung und Gewicht
Mit dem Surfbrett oder Fahrrad in Italien unterwegs? Dann solltet ihr unbedingt darauf achten, dass hinausragende Dachlasten und Ladungen mit einer reflektierenden Warntafel gekennzeichnet werden müssen. Denn Vorschriften nach muss das Schild 50 x 50 Zentimeter groß und rot-weiß-rot gestreift sein. Für richtig große Ladungen, die die gesamte Breite vom Wohnmobil abdecken, benötigt ihr zwei Warntafeln, die jeweils an den beiden Enden der Ladung angebracht werden müssen.
🚐 Lesetipp: So beladet ihr euer Wohnmobil richtig
Ein überladenes Wohnmobil kann mitunter gefährlich sein. Aus dem Grund schreiben viele Länder Vorschriften zum erlaubten Wohnmobil-Gesamtgewicht vor – auch in Italien. Ein Übergewicht von bis zu 5 Prozent wird toleriert, für schwerere Wohnmobile können bis zu 1.000 Euro fällig werden. Übrigens: In den Fahrzeugpapieren findet ihr die Angaben zum Leergewicht des Wohnmobils und der maximalen Auslastung der Achsen.
8. Tankstellen und Service-Stationen

Italien bietet Wohnmobil-Fans ein gut ausgebautes Tankstellennetz. Es gibt mehrere Tankstellen, die neben Benzin und Diesel auch LPG/Autogas anbieten. Aufgepasst: Laut den Vorschriften darf der Gastank vom Wohnmobil in Italien nicht mit LPG befüllt werden – aus steuerlichen Gründen. Autobahntankstellen sind in Italien durchgehend geöffnet und mit Personal besetzt. Ihr könnt bar, mit Kreditkarte und mit EC-Karte bezahlen. Haltet für die Selbstbedienungsautomaten vorsichtshalber Bargeld bereit!
Im Grunde genommen ist die Gasversorgung in Italien unproblematisch: An speziellen Nachfüllstationen erhaltet ihr Gas, zum Befüllen der Flaschen benötigt ihr in den meisten Fällen einen Adapter. Die landesüblichen Gasflaschen sind in Italien in der Regel nicht so groß wie in Deutschland. 0,5 bis 3 Kilogramm sind die Regel. Eine gute Nachricht für Wohnmobilisten: Viele Tankstellen und Autobahnraststätten in Italien bieten kostenlose Ent- sowie Versorgestationen an.
9. Camping-Tipps für Italien
Neben all den Vorschriften, möchten wir euch selbstverständlich noch ein paar Camping-Tipps für den Wohnmobilurlaub in Italien mit auf den Weg geben. Da nicht nur die Deutschen, sondern auch die Italienerinnen und Italiener begeisterte Wohnmobil-Fans sind, findet ihr zahlreiche Campingplätze, einige davon sogar direkt am Meer. Vom Luxuscampingplatz mit Restaurants und Pool bis hin zum kleinen Stellplatz (Area Sosta Camper) ist für jeden Camping-Typen etwas dabei.
Informiert euch vorher über die Preise pro Nacht – vor allem in touristischen Regionen, wie zum Beispiel dem Gardasee, sind die Camping- und Stellplätze verhältnismäßig teuer und zudem überfüllt. Unser Tipp: Reserviert in den Sommermonaten rechtzeitig einen Platz! Da sind nämlich nicht nur viele deutsche Wohnmobil-Fans, sondern auch die Einheimischen in Bella Italia mit dem Wohnmobil unterwegs.
10. Das richtige Wohnmobil für Italien

Zum perfekten Camping-Urlaub in Italien fehlt jetzt nur noch eins: das perfekte Wohnmobil! Wenn es euch in die Bergwelten von Südtirol verschlägt, solltet ihr euch für einen Camper entscheiden, der nicht zu groß und sperrig ist. Denn: Das Fahren auf den Bergpässen und Serpentinenstraßen macht zwar unglaublich Spaß (und die Aussicht ist fantastisch!), gleichzeitig ist das Ganze aber auch sehr abenteuerlich. Also: Entscheidet euch für ein Wohnmobil-Modell, das zu eurer Route passt.
Von einer Fahrt in die italienischen Großstädte mit dem Wohnmobil würden wir euch abraten. Die Straßen sind eng und der Stadtverkehr mitunter unberechenbar, teilweise sind die Straßen für den Durchgangsverkehr ohnehin gesperrt. Lieber einen Camping- oder Stellplatz (oder alternativ einen bewachten Parkplatz) in der Nähe wählen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln Italiens Städte erkunden.
Dank unserer Übersicht über die Vorschriften seid ihr jetzt bestens für den Wohnmobil-Urlaub in Italien gerüstet. Unsere dreiwöchige Route durch Italien gibt Inspirationen und noch mehr Tipps.



