
Wintercamping mit Wohnmobil: Tipps für Einsteiger
Aktualisiert am: 09.12.2025
Lesedauer: 7 Minuten
Stellt euch vor, ihr wacht morgens auf, schaut aus dem Camper und blickt auf eine schneebedeckte Winterlandschaft. So außergewöhnlich und unvergesslich kann Wintercamping mit dem Wohnmobil sein. Außerdem seid ihr unglaublich flexibel unterwegs und könnt während eures Winterurlaubs zum Beispiel gleich mehrere Skigebiete austesten. Wir geben euch Tipps für euren Winterurlaub im Wohnmobil mit auf den Weg – vom geeigneten Camper bis zum Zubehör.
1. Wintercamping: das passende Wohnmobil buchen

Das A & O beim Wintercamping ist natürlich das passende Wohnmobil. Auf CamperDays findet ihr viele Fahrzeuge, die mit Heizung und einer guten Isolierung bestens für das Wintercampen ausgerüstet sind. Besonders gut auf das Wintercampen eingestellt sind die Vermieter DRM, Apollo und McRent. Alle Fahrzeuge der Vermieter verfügen über eine Heizung und somit auch über beheizte Frischwassertanks.
Und welches Wohnmobil eignet sich am besten fürs Wintercamping? Unser Tipp: Ein mittelgroßes Wohnmobil (zum Beispiel ein Alkoven-Fahrzeug) ist zur kalten Jahreszeit deutlich komfortabler als ein kompakter Kastenwagen oder Campingbus. Schließlich hält man sich nicht nur kältebedingt mehr im Inneren des Fahrzeugs auf, sondern benötigt auch zusätzlichen Platz für Winterklamotten und gegebenenfalls die Wintersport-Ausrüstung.
Obwohl Wintercamping in der Nebensaison stattfindet, solltet ihr das Wohnmobil für den Winterurlaub rechtzeitig buchen. Der Grund: In den Herbst- und Wintermonaten werden die Mietflotten erneuert und die Auswahl an Fahrzeugen ist dementsprechend kleiner.
2. Winterreifen und Schneeketten müssen mit

Ganz wichtig ist beim Wintercamping mit dem Wohnmobil die richtige Bereifung. In vielen Regionen, zum Beispiel Südtirol, sind Winterreifen von November bis Februar gesetzlich vorgeschrieben. Wenn ihr dann ein Wohnmobil über CamperDays mietet, sind Winterreifen in der Regel als Pflichtleistung im Angebot enthalten.
Anders sieht es aus, wenn ihr in der Übergangszeit (Oktober, März und April) ein Wohnmobil fürs Wintercamping mieten wollt. Dann sind Winterreifen meist nicht inkludiert. Solltet ihr dennoch in ein Gebiet fahren, wo voraussichtlich Schnee liegen wird, dann fragen wir gerne für euch beim Vermieter an, ob für das Fahrzeug Winterreifen verfügbar sind.
Anders sieht es bei Schneeketten aus. Diese sind in der Regel nie im Angebot enthalten, sondern können optional gegen einen Aufpreis (50 bis 75 Euro) hinzugebucht werden.
🚐 Lesetipp: Wohnmobil Extras – Zubehör für den Miet-Camper
3. Wohnmobil im Winter heizen – und lüften!

Damit es im Winter im Wohnmobil kuschelig warm wird, sind alle Camper, die ihr bei uns findet, mit einer Heizung ausgerüstet. Die hat ganz schön Power und sorgt dafür, dass ihr beim Wintercampen garantiert keine kalten Füße bekommt. Kleiner Tipp: Werft immer mal wieder einen Blick auf die Lüftungsöffnungen der Heizung, um sicherzugehen, dass diese schnee- und eisfrei sind.
Vergesst bei all dem Heizen aber nicht das regelmäßige Lüften! So vermeidet ihr Feuchtigkeit im Wohnmobil. Also: mindestens zweimal am Tag für fünf Minuten alle Fenster und Türen (am besten auch die Dachluke) öffnen, damit ihr euch wohlfühlt. Das Öffnen der Schranktüren beim Aufheizen verhindert nasse und zugefrorene Klamotten. Kleidung solltet ihr grundsätzlich nicht im Wohnmobil trocknen, sondern lieber dafür vorgesehene Trockenräume auf Campingplätzen nutzen.
4. Achtet auf eure Gasvorräte

Wenn die Heizung beim Wintercamping im Dauerbetrieb läuft, hält eine 11-Kilogramm-Gasflasche durchschnittlich drei bis höchstens vier Tage. Achtet deswegen unbedingt darauf, ausreichend Gasvorräte mitzunehmen bzw. diese rechtzeitig aufzufüllen. An manchen Campingplätzen könnt ihr das Wohnmobil auch an einer Gasleitung anschließen.
Die Wohnmobile, die ihr über CamperDays mieten könnt, sind natürlich grundsätzlich mit einer gefüllten Gasflasche ausgestattet. Viele Vermieter stellen euch im Winter sogar gleich zwei Gasflaschen zur Verfügung, damit ihr bestens auf die kalten Temperaturen vorbereitet seid.
5. Wichtiges Zubehör für euer Wintercamping-Abenteuer

Habt ihr euer Wintercamping-Wohnmobil gefunden und alle wichtigen Extras hinzugefügt, geht es an die Packliste. Spart auf keinen Fall an warmen, wintertauglichen Klamotten. Nehmt im Zweifel lieber einen warmen Pullover zu viel mit. Immer wieder praktisch, dass ein Wohnmobil so viel Platz bietet!
Wir haben eine Wintercamping-Packliste für euch erstellt:
Enteisungsspray für die Scheiben (alternativ tut‘s auch ein Föhn oder eine Wärmflasche)
Eiskratzer (optimalerweise mit Teleskopstange)
Frostschutzmittel für Kühler und Scheibenwischanlage
Besen oder Schneeschaufel
ggf. Eimer zum Unterstellen beim Entleeren des Abwassertanks
Wärmende Bettwäsche (falls diese nicht in der Grundausstattung enthalten ist
(Heiz-)Decken für besonders kalte Tage
Thermoskanne
Schneeschuhe und Wollsocken
Mütze, Handschuhe und Schals
Winter- und Regenjacken
Skiunterwäsche
ggf. Ski-Ausrüstung
6. Schaut nach, welche Campingplätze im Winter geöffnet haben

Allein in Deutschland sind etwa ein Drittel der Campingplätze auch im Winter geöffnet. Manche davon haben sich sogar auf Wintercamping spezialisiert und liegen entsprechend nah an beliebten Skigebieten und Liften. Viele haben eigene Wintersportprogramme und bieten Skibusse zu den nahegelegenen Pisten an. Auch im Ausland gibt es, besonders in der Nähe zu Wintersportgebieten, zahlreiche Campingplätze, die in der kalten Jahreszeit geöffnet sind.
🚐 Lesetipp: Wintercamping in Deutschland: die schönsten Regionen und Campingplätze für die Nebensaison
Wellness ist für viele ein wichtiger Bestandteil eines gelungenen Urlaubs – entsprechend werdet ihr beim Wintercamping mit dem Wohnmobil viele Saunen und Spas vorfinden. Manche Campingplätze haben sogar Hallenbäder. Bucht dort unbedingt rechtzeitig – die Stellplätze sind begrenzt. Bei weniger luxuriösen Campingplätzen solltet ihr euch vorab informieren, ob die Wasserversorgung im Winter garantiert werden kann und ob die Sanitäranlagen auch bei Frost uneingeschränkt nutzbar sind.
Tipp: Es gibt jede Menge praktische Camper-Apps, mit denen ihr nach geöffneten Campingplätzen suchen könnt (auch offline!)
7. Camping im Schnee: Beachtet diese Tipps

Am Campingplatz angekommen, geht das Wintercamping mit dem Wohnmobil erst so richtig los. Camping im Schnee gestaltet sich etwas anders als im Sommer, aber mit unseren Tipps klappt auch das problemlos:
Euer Stellplatz sollte weitgehend schnee- und eisfrei sein, damit das Wohnmobil nicht in Schieflage gerät oder bei Tauwetter einsinkt. Am besten legt ihr die Unterkeile, die in der Regel zur Grundausstattung eures Mietcampers gehören, unter die Räder. Im Zweifel könnt ihr auf dem Campingplatz nach Brettern fragen und diese nutzen. Löst nach dem Einparken die Handbremse und deckt sie ab, damit sie nicht zufriert.
Wenn ihr den Warmwasserboiler befüllt, solltet ihr auf warmes Wasser zurückgreifen, da kaltes Wasser bei Minusgraden in den Leitungen gefrieren kann. Der Abwassertank des Campers sollte optimalerweise beheizt sein. Ist dies nicht der Fall, könnt ihr das Ablaufwasser auf dem Campingplatz durch eine Klappe oder ein Ventil nach draußen in einen Eimer leiten.
Nutzt am besten immer das Stromnetz des Campingplatzes, um die Batterie zu schonen. Verlegt die Stromkabel so, dass sie nicht festfrieren oder durch einen Schneepflug beschädigt werden können.
8. Verkehrssicherheit: Passt eure Fahrweise an!

Egal für welche Region ihr euch im Winter entscheidet: Eure Sicherheit sollte immer oberste Priorität sein. Generell gilt deswegen: Fahrt vorausschauend und haltet Abstand zu anderen Verkehrsteilnehmern.
Wetterbedingungen vorab checken: Wie soll das Wetter morgen werden? Sind Wetterwarnungen für meine Region gemeldet? Sind Straßen, die ich befahren möchte, im Winter eventuell gesperrt?
Bremsweg beachten: Wenn Schnee und Eis auf den Straßen liegt, verlängert sich der Bremsweg enorm. Behaltet das immer im Hinterkopf und passt euren Fahrstil den Straßenbedingungen an.
Dicke Jacken hinter dem Steuer ausziehen: Der kuschelige Anorak schränkt beim Fahren leider die Bewegungsfreiheit ein. Also lieber im Pulli fahren.
Dach und Scheinwerfer von Schnee befreien: Spätestens bevor es wieder auf die Straße geht, solltet ihr das Dach eures Wohnmobils und die Leuchten von Schnee befreien. Der kann nämlich zu einer echten Gefahrenquelle werden.
Nochmal im Überblick: Checkliste fürs Wintercamping

Bevor ihr in den Winterurlaub mit Wohnmobil startet, solltet ihr die folgende Checkliste abhaken. Dann seid ihr für Schnee und Eis gewappnet und könnt euren Urlaub in der kalten Jahreszeit bestens genießen.
Bucht ein Wohnmobil mit Heizung und guter Isolierung.
Stellt sicher, dass Winterreifen und Schneeketten verfügbar sind.
Prüft die Heizung und die Lüftungsöffnungen vor Abreise auf Funktionalität.
Sorgt für ausreichend Gasvorräte für die Heizung (möglichst eine gefüllte und eine Reserve-Gasflasche).
Packt warme Kleidung, Ski-Unterwäsche, (Heiz-)Decken und dicke Bettwäsche ein.
Nehmt Enteisungsspray für die Scheiben und einen Eiskratzer mit.
Packt eine Schneeschaufel oder einen Besen ein, um Schnee von eurem Fahrzeug entfernen zu können.
Überprüft die Verfügbarkeit und die Öffnungszeiten von Wintercampingplätzen.
Informiert euch über die Wetterbedingungen und Straßenverhältnisse im Reisegebiet.
Geheimtipp: Wintercamping im Wohnmobil ohne Schnee

Ihr möchtet Winterurlaub mit dem Wohnmobil machen, aber habt keine Lust auf Schnee und Eis? Wintercamping mit dem Wohnmobil ist natürlich auch in Südeuropa möglich – statt Winterwunderlandschaft könnt ihr euch hier auf frühlingshafte Temperaturen und Sonnenschein freuen.
An der Algarve in Südportugal erwarten euch nicht nur kilometerlange Sandstände, sondern auch günstige Campingplätze, die das ganze Jahr über geöffnet sind. Und auch in der spanischen Region Andalusien oder auf den italienischen Inseln Sardinien und Sizilien überwintern viele Camper mit dem Wohnmobil. Kein Wunder: Die Nähe zum afrikanischen Kontinent sorgt für Durchschnittstemperaturen von 15 bis 20 Grad.



