
Mit dem Wohnmobil nach Griechenland: Routen und Tipps
Aktualisiert am: 09.12.2025
Lesedauer: 8 Minuten
Es gibt mehrere Möglichkeiten, mit dem Wohnmobil nach Griechenland zu reisen – sowohl auf dem Landweg als über das Meer. Welche Route sich für euch am besten eignet, erfahrt ihr in diesem Artikel. Außerdem haben wir jede Menge Camping-Tipps und drei Roadtrips für euch im petto, damit ihr eure Wohnmobil-Reise durch Griechenland voll auskosten könnt.
1. Mit dem Wohnmobil nach Griechenland auf dem Landweg
Grundsätzlich gibt es zwei mögliche Routen, die ihr von Deutschland aus nach Griechenland nehmen könnt. Entweder fahrt ihr über den Balkan oder entlang der Adriaküste. Egal für welche Route ihr euch entscheidet: Ihr müsst definitiv Übernachtungen einplanen, denn sonst wird die Anreise viel zu anstrengend. Je nach Fahrtempo und Pausen benötigt ihr selbst für die kürzere Strecke über den Balkan drei bis vier Tage. Zwar sind die Straßen nach Griechenland gut ausgebaut, aber vor allem zur Hauptreisezeit müsst ihr längere Wartezeiten an den Ländergrenzen einplanen. Apropos Grenzen: Grenzfahrten mit dem Mietwohnmobil sind in der Regel innerhalb von Europa erlaubt, schaut aber vorsichtshalber in die Mietbedingungen.
Balkanroute (1.500 – 2.000 km):
1. Ab Nord- und Ostdeutschland: Tschechien – Slowakei – Ungarn – Serbien – Nord-Mazedonien – Griechenland
2. Ab Süd- und Westdeutschland: Österreich – Slowenien – Kroatien – Serbien – Nord-Mazedonien – Griechenland
Route entlang der Adriaküste (ca. 2605 km):
Deutschland – Österreich – Slowenien – Kroatien – Bosnien und Herzegowina – Montenegro – Albanien – Griechenland
Welche Route nach Griechenland ist besser?
Welche Route für euch am besten geeignet ist, hängt von euren Reiseplänen ab. Wenn ihr einfach nur so schnell wie möglich nach Griechenland fahren möchte, dann empfehlen wir euch eine der beiden Balkan-Routen. Wenn ihr ein bisschen mehr Zeit habt und die Fahrt nach Griechenland als Roadtrip gestalten möchtet, dann ist die Fahrt entlang der Adriaküste schöner. Vor allem die Kroaten sind bestens auf Wohnmobil-Urlauber eingestellt. Hier findet ihr zahlreiche Campingplätze, die teilweise wunderschön direkt an der Küste gelegen sind.
🚐 Lesetipp: Die schönsten Campingplätze in Kroatien
2. Mit dem Wohnmobil nach Griechenland per Fähre

Neben der Fahrt über den Landweg gibt es für euch noch eine weitere Möglichkeit, um mit dem Wohnmobil nach Griechenland zu kommen. Von Italien aus (Venedig, Ancona, Bari, Brindisi) verkehren mehrere Fähren nach Griechenland (Patras, Korfu, Igoumenitsa), die auch auf Camper und Wohnmobile eingestellt sind. Das ist vor allem dann praktisch, wenn ihr nicht zu viel hinterm Lenkrad sitzen wollt. Außerdem kommt bei dieser Reisevariante gleich ein bisschen Kreuzfahrt-Feeling auf. Buchen könnt ihr zum Beispiel über directferries.de. Je nach Start- und Zielhafen seid ihr zwischen 9 und 31 Stunden unterwegs, die schnellste Verbindung ist Bari – Korfu.
Fährfahrten mit dem Mietwohnmobil sind übrigens in der Regel kein Problem. Oft müsst ihr beim Buchen der Fährfahrt die Maximallänge des Campers und das Modell angeben. Solche Fahrzeugdaten findet ihr in den Details und Mietbedingungen, könnt ihr aber auch beim Vermieter oder bei unserem Kundenservice anfragen.
Aber was kostet ein Wohnmobil auf der Fähre?
Die Antwort lautet: Leider vor allem in der Hauptsaison ziemlich viel. Denn neben dem Preis für jede Person zahlt ihr auch für das Fahrzeug. Die Fährkosten berechnen sich nach Länge und Höhe des Fahrzeuges. Zur Hauptsaison sind Preise ab 600 Euro keine Seltenheit – und dabei handelt es sich nur um den Preis für zwei Personen und einen kleinen Campervan. Mittlerweile bieten aber viele Fähren Specials für Wohnmobile an – haltet bei eurer Buchung einfach Ausschau.
3. Wohnmobil in Griechenland mieten
Natürlich könnt ihr auch ganz klassisch nach Griechenland fliegen und euch dort erst vor Ort ein Wohnmobil mieten. Nahe den beiden großen Flughäfen Athen und Thessaloniki ist der Vermieter Rolling Turtles mit verschiedenen Fahrzeugmodellen vertreten. Und auch in der Hafenstadt Chania auf Kreta könnt ihr die bunten Camper abholen. Besonders bekannt ist der Anbieter für seine kompakten Campervans mit Dachzelten – total praktisch, wenn ihr zu zweit seid und auch Städte in Griechenland anfahren wollt oder auf kurvenreichen Bergstraßen unterwegs seid. In einigen Campern sind sogar Haustiere erlaubt. Aber auch größere Wohnmobile für bis zu vier Personen hat der Vermieter im Angebot.
Gut zu wissen: In Griechenland dürft ihr ab 23 Jahren einen Camper mieten (sofern ihr den Führerschein seit mindestens zwei Jahren besitzt). Wenn ihr euch abwechseln möchtet, dann werden pro Tag fünf Euro für einen Zusatzfahrer fällig.
4. Camping in Griechenland

Da mittlerweile viele Camper mit dem Wohnmobil nach Griechenland fahren, bietet euch das Land eine gute Infrastruktur an Campingplätzen. Ähnlich wie in Deutschland sind die meisten Campingplätze von März bis Oktober geöffnet, haben aber in den Wintermonaten geschlossen. Kostenfreie Stellplätze gibt es in Griechenland kaum, allerdings bietet der ein oder andere Tavernenbesitzer einen Stellplatz mit Stromversorgung an. Ist Wildcampen eine Alternative? Leider nein, denn das Freistehen in Griechenland ist offiziell verboten. Vor allem in der Hauptsaison wird das auch (vor allen in touristischen Regionen) streng kontrolliert.
Was kostet Camping in Griechenland?
So pauschal lässt sich diese Frage gar nicht beantworten, denn in Griechenland gibt es viele verschiedene Campingplätze – von rustikal bis luxuriös. Zwischen 10 bis 40 Euro ist alles möglich. Für einen gut ausgestatteten Campingplatz mit sanitären Anlagen, Entsorgungsstation, Frischwasser und Stromanschluss werden in der Regel zwischen 20 und 30 Euro pro Nacht fällig, je nach Saison.
🚐 Lesetipp: Urlaub auf dem Campingplatz: diese Kosten erwarten euch
5. Verkehrsregeln und Maut in Griechenland
Grundsätzlich könnt ihr Griechenland mit dem Wohnmobil gut bereisen, denn in den touristischen Regionen sind die Straßen gut ausgebaut. Lediglich auf den Bergstraßen müsst ihr aufpassen: Die sind teilweise zu eng für große Wohnmobile. In der Regel sind solche unpassierbaren Straßen aber durch Schilder gekennzeichnet.
Ansonsten sind für euch folgende Verkehrsregeln wichtig, wenn ihr mit dem Camper in Griechenland unterwegs seid:
Tempolimit: Innerhalb geschlossener Ortschaften gelten 50 km/h, außerhalb geschlossener Ortschaften 90 bis 110 km/h. Auf dem Autobahnen sind in der Regel 130 km/h vorgeschrieben (Beschilderung beachten).
Wenn nicht anders ausgeschildert, gilt in Griechenland die Rechts-vor-Links-Regel. Achtung: Im Kreisverkehr haben die Fahrzeuge im Kreisel keine Vorfahrt, also achtet immer auf die einfahrenden Fahrzeuge!
Parken: Auf blauen Flächen könnt ihr gegen eine Gebühr parken, weiß markierte Flächen sind sogar kostenlos. In gelb markierten Zonen herrscht Parkverbot. Gut zu wissen: Halteverbotsschilder mit einer senkrechten Linie zeigen an, dass hier in ungeraden Monaten nicht angehalten werden darf, ein Schild mit zwei Linien zeigt ein Halteverbot in geraden Monaten an.
Wir erkunden Griechenland mit dem Wohnmobil am liebsten per Landstraße. Dann seht ihr viel mehr vom Land und den kleinen Ortschaften. Außerdem spart ihr die relativ teuren Mautkosten, wenn ihr die Autobahn umfahrt. Die Höhe richtet sich nach der Fahrzeugkategorie und der Größe des Wohnmobils. Ein Beispiel: Vom Athen nach Patras zahlen PKW-Fahrer (auch kleine Campervans) 11,50 Euro Mautgebühren. Für Wohnmobile mit einer Höhe über 2,20 Meter wird es da schon teurer: Rund 29 Euro werden für die 211 Kilometer lange Fahrt fällig.
6. Drei schöne Routen in Griechenland

Wir haben euch gezeigt, wie man mit dem Wohnmobil nach Griechenland fährt und was ihr vor Ort beachten müsst. Aber wo ist es in Griechenland mit dem Camper am schönsten? Wir haben für euch die drei schönsten Routen gefunden.
Vielfalt auf Peloponnes (2 Wochen)
Strecke: Athen – Korinth – Nafplio – Dimitsana – Mystras – Porto Kagio – Eksochori – Pylos – Olympia – Nafpaktos – Arachova – Athen (19 Std, 1178 km)
Peloponnes ist perfekt für eine zweiwöchige Wohnmobil-Tour. Die Halbinsel südwestlich von Athen ist nämlich unglaublich abwechslungsreich. Hier erwarten euch steinige Buchten mit türkisblauen Wasser (ein echtes Highlight ist der versteinerte Wald von Agio Marina), uralte Bergdörfer in schwindelerregenden Höhen und beeindruckende Tempelruinen aus dem alten Olympia. Ein Muss ist das Theater von Epidauros mit mehr als 12.000 Sitzplätzen, das immer wieder gerne als Postkartenmotiv verwendet wird.
Strandhopping in Chalkidiki (1 Woche)
Strecke: Thessaloniki – Poseidi – Polychrono – Afytos – Neos Marmaras – Sarti – Arnea – Olympiada – Stavros – Thessaloniki (7 Std., 472 km)
Wenn ihr mit dem Wohnmobil nach Griechenland fahrt und nicht zu weit runter in den Süden möchtet, ist diese kurze Route durch den Norden perfekt für euch. Östlich von Thessaloniki liegt die ursprüngliche Insel Chalkidiki, die mit ihrer Form ein bisschen an einen Dreizack erinnert. Hier reihen sich so viele Buchten und Fischerorte aneinander, dass ihr entspannt von Strand zu Strand hoppen könnt (für genug Stellplätze ist gesorgt). Aber nicht nur Entspannung ist angesagt: Stattet unbedingt dem mystischen Götterberg Athos und dem grünen Hinterland der Insel (vor allem das Bergdorf Arnea ist traumhaft!) einen Besuch ab.
Über die Insel Kreta (2 Wochen)
Strecke: Chania – Kloster Arkadi – Palast von Knossos – Agios Nikolaos – Insel Spinaloggas – Palmenstrand von Vai – Matala – Palmenstrand von Preveli – Samaria Schlucht – Strand von Elafonissi – Chania (16 Std., 930 km)
Auf der größten griechischen Insel erwarten euch zahlreiche Traumstrände und Campingplätze direkt am Meer. Darüber hinaus findet ihr auf Kreta zahlreiche Orte, die euch die Geschichte der geschichtsträchtigen Insel näherbringen – angefangen beim Palast von Knossos bis hin zum Kloster Arkadi. Bereit für Herausforderungen? Die Wanderung durch die 16 Kilometer lange Samaria-Schlucht ist zwar anstrengend, belohnt euch aber mit fantastischen Aussichten. Ausspannen könnt ihr zum Beispiel im einstigen Hippiedorf Matala oder am rosafarbenen (!) Strand von Elafonissi.



