
Wohnwagen vs. Wohnmobil: Welche Unterschiede gibt es?
Aktualisiert am: 10.12.2025
Lesedauer: 6 Minuten
Wohnmobil oder Wohnwagen? Was ist der Unterschied? Diese Fragen hat sich bestimmt schon jeder einmal gestellt, der über einen Camping-Urlaub nachgedacht hat. Wir zeigen euch, wie sich die beiden mobilen Heime voneinander unterscheiden und welche Vor- und Nachteile es jeweils gibt. Außerdem verraten wir euch, warum das Wohnmobil unser heimlicher Favorit ist. Seid gespannt!
1. Unterschied Wohnwagen und Wohnmobil: Aufbau und Ausstattung
Im Wesentlichen unterscheiden sich Wohnmobile von Wohnwagen durch ihren Antrieb:
Ein Wohnwagen ist eine Kombination aus Pkw und Anhänger und muss durch eine spezielle Kupplung an ein Zugfahrzeug angeschlossen werden. Der Wohnwagen ist also ein Anhänger.
Bei Campern und Wohnmobilen handelt es sich um eigenständige Fahrzeuge, die in den meisten Fällen denselben Regeln wie einem Auto unterliegen.

Auch im Inneren gibt es zwischen Wohnmobil und Wohnwagen einige Unterschiede. Die Inneneinrichtung von Wohnmobilen ist darauf ausgerichtet, permanent mobil zu sein. So sind Camper immer und überall mit Wasser und Strom versorgt:
Frischwasser- und Abwassertanks sind fest in das Fahrzeug integriert.
Die Stromversorgung ist ohne eine externe Stromquelle gewährleistet, da die Haushaltstechnik an den Akku des Wohnmobils angeschlossen ist. Dieser liefert 12V Gleichstrom. Wechselrichter, die eine Stromspannung von 230V erlauben, sind in einigen Wohnmobilen bereits eingebaut, in anderen können sie nachgerüstet werden.
Und der Wohnwagen? Der ist im Vergleich zum Wohnmobil von einer externen Wasser- und Stromversorgung abhängig:
Das Frischwasser wird im Wohnwagen entweder in Kanistern oder in eingebauten Tanks aufbewahrt. Das Abwasser fließt in einen geschlossenen Tank oder Kanister ab, welcher sich unterhalb des Wohnwagens befindet.
Ist kein Stromanschluss verfügbar, müssen Küchengeräte im Wohnwagen durch Campinggas betrieben werden.
In puncto Platz hat der Wohnwagen einen entscheidenden Vorteil: Da das Fahrerhaus nicht ins Fahrzeug integriert ist, steht euch etwas mehr Stauraum als im Wohnmobil zur Verfügung.
2. Wohnmobil vs. Wohnwagen: Womit bin ich flexibler?

Wenn ihr im Urlaub auf Stellplatzsuche seid, kann das mit einem Wohnmobil oder Wohnwagen unterschiedlich schnell gehen:
Wohnmobile sind in der Regel auf jedem Stellplatz erlaubt. So lässt sich ein passender Wohnmobilstellplatz meist unkompliziert und flexibel finden.
Wohnwagen sind dagegen auf vielen Stell- und Campingplätzen verboten, da Fahrzeuge mit Anhängern gerade auf kleineren Campingplätzen viel Platz brauchen. Das schränkt die Auswahl an Stellplätzen deutlich ein.
Ein weiterer Unterschied in der Flexibilität zwischen Wohnwagen und Wohnmobilen zeigt sich bei Tagesausflügen. Hier hat der Wohnwagen scheinbar die Nase vorn, denn damit könnt ihr den Anhänger ganz einfach abkoppeln und mit dem Pkw Städte oder Nationalparks erkunden. Das ist bei einem Wohnmobil grundsätzlich nicht möglich. Allerdings sind dafür kompakte Campervans und Kastenwagen in Sachen Flexibilität unschlagbar. Denn die wendigen Fahrzeuge bereiten euch keine allzu großen Schwierigkeiten, wenn ihr doch einmal in ein Stadtzentrum fahren möchtet.
3. Wohnwagen vs. Wohnmobil: Fahrweise und Verkehrsbestimmungen
Entlang schmaler Landstraßen, durch Städte oder Dörfer, hinauf auf den Berg über kurvige Pässe – mit dem Wohnmobil oder Wohnwagen sind Camping-Urlauber viel unterwegs. Beim Vergleich von Wohnmobil und Wohnwagen kommt es daher auch auf das Fahrgefühl der Fahrzeuge und die Verkehrsbestimmungen an.

Die Vorteile eines Wohnmobils im Straßenverkehr auf einen Blick:
Grundsätzlich ist ein Wohnmobil für Fahranfänger oder Camping-Neulinge die bessere Wahl. Vor allem kleinere Camper sind wendig und kompakt, wodurch sie in ihrer Fahrweise an einen Van erinnern. Das ist besonders auf engeren Straßen von Vorteil.
Auch in puncto Geschwindigkeit haben Camper und Wohnmobile die Nase vorn, denn für Fahrzeuge bis zu einer Gesamtmasse von 3,5 t gibt es in der Regel keine Geschwindigkeitsbegrenzungen.
Grundsätzlich dürft ihr mit einem Klasse-B-Führerschein jedes Wohnmobil mit einer zulässigen Gesamtmasse bis zu 3,5 t fahren. Das reicht für einen Urlaub in der Regel definitiv aus.
Die Bedingungen für das Wohnwagen fahren zusammengefasst:
Wohnwagen können auf Bergstraßen, in Kurven oder auch beim Rückwärtsfahren gewöhnungsbedürftig sein und erfordern etwas mehr Übung.
Wohnwagen fallen wegen der Anhänger unter eine andere Kategorie und dürfen je nach Land nicht schneller als 70 bis 100 km/h fahren. Abhängig vom Land und dem Gesamtgewicht des Wohnmobils oder des Gespanns kann es aber starke Unterschiede geben, hier solltet ihr euch vor eurem Urlaub also individuell informieren.
Beim Wohnwagen treten spezielle Anhänger-Regelungen in Kraft. Mit einem normalen B-Klasse-Führerschein dürft ihr die zulässige Gesamtmasse von 3,5 t nicht überschreiten – und anders als beim Wohnmobil ergibt sich die Gesamtmasse aus Pkw und Wohnwagen. Beträgt die Gesamtmasse von eurem Fahrzeug samt Anhänger mehr als 3,5 t, benötigt ihr den zusätzlichen Anhängerführerschein der Klasse BE. Mit der Führerschein-Erweiterung B96 habt ihr die Erlaubnis, Pkw-Caravan-Kombinationen mit einer Gesamtmasse von bis zu 4,25 t zu fahren.
Zusammengefasst lässt sich also sagen, dass ein Wohnmobil oft die unkomplizierte Wahl ist. Nach kurzer Eingewöhnung könnt ihr das mobile Heim mit eurem normalen Führerschein fast wie einen Pkw ganz bequem durch die Urlaubsregion fahren.
4. Unterschied: Kosten eines Wohnmobils und Wohnwagens
Die Kosten spielen in der Betrachtung Wohnmobil vs. Wohnwagen sicher eine entscheidende Rolle. Dabei gibt es bei Kauf und Miete deutliche Unterschiede zwischen Wohnwagen und Wohnmobil:
In der Regel sind Wohnwagen günstiger als Wohnmobile. Außerdem ist die Kfz-Steuer beim Wohnwagen deutlich geringer als beim Wohnmobil. Wenn ihr über einen Kauf nachdenkt, ist ein Wohnwagen also meistens die bessere Wahl.
Anders sieht es bei der Wohnwagen- oder Wohnmobilmiete aus. Im Urlaub kommt ihr meist günstiger weg, wenn ihr mit dem Camper oder Wohnmobil unterwegs seid. Denn auf vielen kostenlosen oder günstigen Stellplätzen sind Anhänger nicht erlaubt. Dann sind oft teure Campingplätze die einzige Alternative. Außerdem fällt für Autos mit Anhängern in der Regel eine höhere Mautgebühr an, da sie nicht in die Pkw-Kategorie eingeordnet werden können.
5. Unser Fazit: Wohnmobil vs. Wohnwagen
Wollt ihr eine Rundreise machen und häufiger euren Standort wechseln, empfehlen wir euch, ein Wohnmobil zu mieten. Es ist wesentlich unkomplizierter in der Handhabung und beim Parken, ihr seid schneller unterwegs und ihr könnt spontan die Anker lichten und weiterreisen. Ein Wohnwagen kann zwar für Ausflüge auf dem Campingplatz stehen bleiben, darf auf vielen schönen und günstigen Stellplätzen gar nicht erst geparkt werden. Und das Platzproblem? Unserer Meinung nach sind teilintegrierte Wohnmobile und Alkoven mittlerweile so klug konstruiert, dass sie auch mehreren Personen genügend Stauraum bieten.
Immer noch unentschlossen? Hier seht ihr noch einmal alle Vor- und Nachteile auf einen Blick:
| Wohnmobil | Wohnwagen |
| ✅ fast auf allen Campingplätzen erlaubt | ✅ günstiger in der Anschaffung |
| ✅ leichter zu fahren | ✅ mehr Stauraum für große Familien |
| ✅ Geschwindigkeitsbegrenzung meist wie bei Autos | ✅ PKW praktisch für Ausflüge |
| ✅ Mautkosten meist wie bei Autos | |
| ✅ Planungssicherheit durch Reservierung | |
| ❌ teurer in der Anschaffung | ❌ schwerer zu fahren |
| ❌ weniger Platz durch Fahrerhaus | ❌ teurere Mautkosten |
| ❌ können sperrig in Städten sein | ❌ dürfen nicht so schnell fahren wie Womos |
| ❌ auf vielen Campingplätzen nicht erlaubt |



