WLAN im Wohnmobil – So klappt’s mit dem mobilen Internet!

von Karen
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WLAN im Wohnmobil

Letztes Update: 22.01.2021

Mal eben das Wetter für den nächsten Tag nachschauen, sich über die Sehenswürdigkeit in der Nähe erkundigen oder eine Reiseroute nachschlagen – das Internet ist aus dem Alltag kaum noch wegzudenken. Wer viel und häufig unterwegs ist, kennt aber mitunter das Problem… Schon wieder nur ein Balken! Und auch auf Campingplätzen mit einem Hotspot ist nicht immer garantiert, dass das WLAN im Wohnmobil auch vernünftig ankommt. Wir verraten, wie es mit dem Internet unterwegs trotzdem klappt!

Inhaltsverzeichnis
1. Internet im Mietcamper
2. Internet im eigenen Wohnmobil

3. Grundlegende Fragen

Internet im Mietcamper

Bei einigen Vermietern, mit denen wir bei CamperDays zusammenarbeiten, könnt ihr Modelle mit integriertem WLAN buchen. Dazu gehören die folgenden:

Land Vermieter
USA Road Bear
Neuseeland, Australien Britz, Mighty, maui
Namibia Asco Car Hire

Habt ihr euch für ein bestimmtes Modell entschieden, könnt ihr während der Buchung unter Zusatzleistungen einen mobilen WiFi-Hotspot dazubuchen. Den gibt’s entweder als einzelnes Extra oder als Teil eines Ausstattungspakets angeboten.

Wie bekomme ich Internet im eigenen Wohnmobil?

Ihr könnt aber auch euer eigenes Wohnmobil mit Internet nachrüsten. Auf Campingplätzen, die Internet anbieten, befindet sich der WLAN-Hotspot oft direkt am Empfang bzw. der Rezeption. Je nachdem, wie weit euer Stellplatz vom Hotspot entfernt ist, kann es aber sein, dass das WLAN-Signal beträchtlich abgeschwächt wird, bevor es bei euch ankommt.

An abgelegenen Orten kommt es außerdem häufig vor, dass auch Mobilfunksignale nur schwach bis gar nicht zu euren Endgeräten dringen. Dafür gibt es mehrere Lösungen, von denen wir euch einige hier vorstellen möchten.

1. Smartphone als WLAN-Hotspot im Wohnmobil

© www.push2hit.de – stock.adobe.com

Die zugegebenermaßen etwas unbeholfene Lösung ist, ein internetfähiges Smartphone als Hotspot für andere Geräte wie Laptops und Tablets zu nutzen. Das hat jedoch einige Nachteile. Für einen dauerhaft guten Empfang kann es erforderlich sein, dass das Smartphone in der Nähe eines Fensters positioniert werden muss – das schränkt die Nutzung des Mobiltelefons stark ein. Außerdem ist der Empfang schon an sich meist mehr schlecht als recht. Daher empfehlen wir diese Lösung nur als Übergang.

2. WLAN im Wohnmobil: Mobile Router als beste Lösung

Deutlich besser und praktischer ist die Anschaffung eines mobilen WLAN-Routers. Diese Geräte sind meist nicht viel größer als ein Smartphone und werden über einen Akku oder eine externe Stromquelle betrieben. Sobald eine passende SIM-Karte eingelegt wurde, wird eine Mobilfunk-Verbindung mit dem Internet hergestellt. Im Anschluss kann der Router wie ein ganz normaler, drahtloser Hotspot für alle WLAN-fähigen Geräte wie Notebooks, Tablets und Handys verwendet werden.

Im Vergleich zum Smartphone hat der Router einige praktische Vorteile. Er kann dauerhaft in Fensternähe angebracht und an eine Stromquelle angeschlossen werden, sodass ihr euer Smartphone ganz normal benutzen könnt. Außerdem werden durch Hindernisse und Entfernung abgeschwächte WLAN-Signale durch einige Router verstärkt. In Fachkreisen spricht man dabei von “Repeater” bzw. Verstärker.

In der Regel sind mobile WLAN-Router mit einem Akku ausgestattet, der auch eine mehrstündige Nutzung außerhalb des Wohnmobils auf Wanderungen oder Städtetouren zulässt. Wer das Gerät häufig mit nach draußen nehmen möchte, sollte auf eine hohe Akkulaufzeit achten und ggf. einen Ersatzakku kaufen. Momentan gehören Huawei und TP-Link zu den renommiertesten Herstellern von mobilen Routern und die Preise liegen in der Regel zwischen ca. 50 und 150 Euro.

Symbol Hinweis Wissenswertes
Im Prinzip sind mobile WLAN-Router der direkte Nachfolger der verbreiteten USB-Surfsticks. Sie sind etwas teurer als die Sticks, dafür müssen sie nicht direkt am Gerät angeschlossen werden und stellen einen Hotspot für bis zu 10 Geräte zur Verfügung.

 

3. Online irgendwo im Nirgendwo: MIMO-Antenne

© Joe Dailly – stock.adobe.com

Internet in der Stadt oder auf einem Campingplatz zu haben ist die eine Sache und die funktioniert mit mobilen WLAN-Routern schon sehr gut – eine völlig andere Geschichte ist Internet mitten in der Wildnis. Um es vorwegzunehmen: Ja, auch das geht oft. Mit den richtigen Hilfsmitteln.

Über einen Adapter oder ein spezielles Kabel (“Pigtail”) lassen sich die meisten Router mit einer externen MIMO-Antenne verbinden, die vom Router empfangene Mobilfunksignale verstärkt. Welches Kabel ihr genau benötigt, hängt sowohl vom verwendeten Router als auch der Antenne ab. Oft finden sich genauere Informationen dazu in der entsprechenden Betriebsanleitung. Viele Antennen lassen sich sogar außen anbringen, beispielsweise auf dem Wohnmobil-Dach, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Auch mit der Kombination aus mobilem Router und Antenne werdet ihr vielleicht nicht überall ein starkes Mobilfunksignal und WLAN im Wohnmobil haben. Erfahrungen haben aber gezeigt, dass gute Geräte selbst an sehr abgelegenen Orten für zuverlässigen Empfang sorgen.

Grundlegende Fragen, die geklärt werden sollten

Für einen guten Router und eine starke Antenne könnt ihr etwa 100 – 300 Euro einplanen. Natürlich spielt aber nicht nur die passende Hardware eine wichtige Rolle. Auch der richtige Tarif ist wichtig, um später nicht unnötig viel bezahlen zu müssen. Daher hier ein paar Punkte, zu denen ihr euch vor dem Kauf einige Gedanken machen sollten:

3G, 4G (LTE) oder 5G

Geräte, die den schnelleren 4G-Standard (LTE) unterstützen, sind in der Regel nicht so günstig wie die langsameren 3G-Router. Eine LTE-Verbindung wird empfohlen, wenn ihr eure Internetnutzung nicht nur auf E-Mails und Co beschränken, sondern beispielsweise auch streamen möchtet. Dabei solltet ihr auch bedenken, dass viele Mobilfunk-Anbieter (wie z. B. Vodafone oder Telekom) ab Mitte 2021 ihre 3G-Netzwerke abschalten werden.

Die neue 5G-Technologie ist teilweise schon verfügbar und ermöglicht einen flexibleren und schnelleren Internetanschluss – welche auch abgelegene Orte abdecken soll. Jedoch sind die Geräte, die es bisher auf dem Markt gibt, viel teurer als Geräte die 4G unterstützen. Zudem ist eine LTE-Verbindung für die meisten Nutzer ausreichend.

Prepaid vs. Vertrag

Prepaid-SIM-Karten sind eine tolle Lösung für Gelegenheitssurfer. Ihr gebt im Grunde nur das aus, was ihr vorher eingezahlt habt und könnt bei Bedarf neues Guthaben aufladen. Das bietet sich beispielsweise dann an, wenn ihr euren Camper nicht das ganze Jahr über fahrt, sondern ihn zum Beispiel zum Überwintern für einige Monate abstellt. Gerade mit dem schnelleren LTE-Standard können die Angebote je nach gewähltem Datenvolumen und maximaler Surfgeschwindigkeit jedoch recht teuer ausfallen.

Wenn ihr Homeoffice vom Camper aus machen möchtet oder unterwegs einfach regelmäßig surft, kann es günstiger sein, eine dauerhaftere Lösung anzustreben und einen Vertrag abzuschließen – allerdings empfehlen wir euch, zu einem Angebot ohne Mindestlaufzeit zu greifen. So könnt ihr bei Bedarf jederzeit wieder kündigen und bleibt flexibel. In jedem Fall lohnt es sich, vorab Preise zu vergleichen und nicht das nächstbeste Angebot zu wählen!

Nutzerverhalten & Datenvolumen

Ein wichtiger Faktor bei jedem Tarif, egal ob SIM-Karte oder Vertrag, ist das Datenvolumen. Der richtige Tarif hängt dabei vor allem von der Art und Weise eurer Internetnutzung ab.

Wer das WLAN im Wohnmobil nur benötigt, um schnell mal E-Mails zu checken oder sich den aktuellen Wetterbericht anzuschauen, wird mit einem 1 GB Tarif schon gut bedient sein. Das Anschauen von Videos, Streamen von Musik und Filmen oder Video-Chats verbrauchen jedoch deutlich mehr Datenvolumen, sodass ihr hierbei auch tiefer in die Tasche greifen müsst.

Sicherheitsstandards

Offene WLAN-Netzwerke, wie sie beispielsweise an gut ausgestatteten Camping-Plätzen angeboten werden, bergen mitunter einige Sicherheitsrisiken. Daher sollte der mobile Router die gängige WPA2-Verschlüsselung unterstützen.

Roaming-Gebühren

Wenn ihr im EU-Ausland (27 EU-Mitgliedsstaaten plus Norwegen, Liechtenstein und Island) unterwegs seid, könnt ihr unter den gleichen Konditionen wie in Deutschland mit eurem Smartphone im Internet surfen.

🚐 Lesetipp: Telefonie und Internet im Ausland: so bleibt ihr unterwegs mobil

Roaming-Gebühren machen das Surfen und Telefonieren  außerhalb der EU schnell sehr teuer. Für längere Reisen kann es sinnvoll sein, sich eine SIM-Karte im Ausland zu besorgen. Auch bieten Telekom, Vodafone und Co oft spezielle Tarife für Auslandsreisen an. Informiert euch bei eurem Anbieter nach entsprechenden Möglichkeiten, schaut euch aber auch bei anderen Providern um – auf diese Weise findet ihr schnell die für euch am besten geeignete Option.

 

Titelbild: #401646579 | Urheber: BublikHaus – stock.adobe.com

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3 Kommentare

Hans 14. Juli 2021 - 13:27

Ich und mein Chef sind sehr dankbar für diesen Artikel 😉 Ich kann jetzt in Ruhe arbeiten.

Antwort
Julia 15. Juli 2021 - 10:57

Hallo Hans,

sehr schön, viele Grüße ins Van Office! 🙂

Viele Grüße
Julia von CamperDays

Antwort
Afrodita 14. Juli 2017 - 11:38

Ich hab im Handy die normale Karte die ich hier auch drin habe. Im ganzen Urlaub tätige ich vielleicht drei/ vier Anrufe. Das ist kein Problem.
In dem Router hab ich nach Möglichkeit eine Landesspezifische Karte. der Router macht halt Sinn wenn man mit mehreren Geräten gleichzeitig ins Netz möchte. Und nein, bei Wanderungen oder Mopedausflug nehm ich den natürlich nicht mit und sonst bin ich nicht im Ausland ohne Kasten unterwegs.

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