Machen Sie Ihr Wohnmobil fit für den Winter!

von CamperDays-Redaktion
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Camping im Winter

Die Sommersaison neigt sich ihrem Ende zu und es wird Zeit, Wohnmobile für die Überwinterung vorzubereiten. Damit Ihre erste Wohnmobil-Reise im nächsten Jahr ohne böse Überraschungen starten kann, müssen Sie Ihren Camper winterfest machen. Eine Checkliste und wertvolle Hinweise dazu finden Sie in unserem Blog.

Damit Ihr Wohnmobil seinen Winterschlaf unbeschadet übersteht, müssen Sie einige wichtige Vorkehrungen treffen. Es ist wichtig, sich nicht nur um versicherungstechnische Angelegenheiten zu kümmern, sondern auch dafür zu sorgen, dass das Fahrzeug während der Überwinterung keine Schäden erleidet.

Checkliste zum Download & Ausdrucken (PDF-Format, ca. 454 KB)pdf-icon-300px

Versicherung

Wenn Sie Ihr Wohnmobil in der Wintersaison nicht nutzen, lohnt es sich, das Fahrzeug bis zur nächsten Camping-Saison abzumelden. So sparen Sie Steuern und Versicherungsgebühren, die Sie im nächsten Jahr viel besser in neue Wohnmobil-Ausstattung oder andere Urlaubsfreuden investieren können. Es ist gegebenenfalls sinnvoll, eine Ruheversicherung abzuschließen. Diese deckt Schäden durch Hagel, Einbruch und Tiere ab, nicht aber Beschädigungen durch Vandalismus. Bedingung dafür ist, dass das Fahrzeug auf einem abgezäunten Grundstück steht. Achten Sie außerdem auf den Termin der TÜV-Überprüfung für Ihren Camper. Fällt dieser in die Zeit der Überwinterung, sollten Sie ihn vorziehen, um Unannehmlichkeiten zu vermeiden und Ihre nächste Wohnmobil-Reise sorgenfrei anzutreten.

Stellplatz

Melden Sie Ihren Camper für den Winter ab, müssen Sie beachten, dass das nicht zugelassene Fahrzeug nicht auf öffentlichen Verkehrsflächen abgestellt werden darf. Auch bei Miet-Parkplätzen sollten Sie die Vertragsbedingungen gründlich durchlesen, da diese die Nutzung für abgemeldete Fahrzeuge nicht immer erlauben. Überdachte und vor der Witterung geschützte Stellplätze sind für eine Überwinterung am besten geeignet. Sollte der Stellplatz nicht trocken genug sein, können elektrische oder natürliche Luft-Entfeuchter dafür sorgen, dass sich keine Feuchtigkeit im Fahrzeuginneren sammelt. Verbringt Ihr Wohnmobil den Winter im Freien, ist es angeraten, es  nicht unter einem Baum stehen zu lassen. Abfallende Äste und Schnee können schwerwiegende Schäden verursachen, aber auch der Kot von Vögeln sowie verwesende Blätter können den Lack ernsthaft beschädigen.

Reinigung

Es ist sehr wichtig, das Fahrzeug vor der Überwinterung gründlich zu reinigen. Zum einen kann durch Verschmutzungen und zurückgelassene Lebensmittel Schimmel entstehen, zum anderen locken diese Mäuse und andere Tiere an. Reinigen Sie alle Flächen feucht und mit einem desinfizierenden Mittel und lassen Sie alle Schranktüren offen, damit die Luft frei zirkulieren kann. Polster und Textilien sollten ebenfalls gründlich gesaugt und eventuell ausgeklopft werden. Stellen Sie diese danach entweder frei im Fahrzeug auf oder besser noch, bewahren Sie sie in einem trockenen und beheizten Raum auf. Alle Wassertanks sollten geleert, gereinigt und gelüftet werden, da sich sonst Algen und Schimmel darin bilden können.

Pflege

Lackschäden können während der Überwinterung zu Rost führen, deswegen ist es wichtig, diese vorher zu beheben und mit einem entsprechenden Pflegemittel zu behandeln. Es lohnt sich, alle anderen Beschädigungen ebenfalls direkt zu reparieren. Da es im Winter zu starkem Frost kommen kann, müssen Sie ganz besonders darauf achten, Ihr Wohnmobil dagegen zu schützen: Füllen Sie den Tank, trennen Sie die Wischerblätter von der Scheibe, behandeln Sie die Türdichtungen mit einem Frostschutzmittel und kontrollieren Sie den Frostschutz des Motors und der Scheibenwischanlage. Alle Kupplungen und Gelenke des Fahrzeugs sollten eingefettet und abgedeckt werden. Damit die Autobatterie nicht kaputt geht, muss sie regelmäßig für mindestens 24 Stunden aufgeladen werden.

Räder

Auch die Räder Ihres Wohnmobils müssen winterfest gemacht werden. Nach Möglichkeit sollte der Camper aufgebockt werden, so dass die Räder sich frei bewegen können und komplett entlastet sind. Ist dies nicht möglich, erhöhen Sie den Reifendruck und blockieren Sie die Räder mit Keilen. Auf keinen Fall die Handbremse anziehen, da die Bremsklötze sonst einrosten können. Alle paar Wochen sollten die Räder um etwa eine halbe Umdrehung gedreht werden.

Damit Sie nichts vergessen, haben wir für Sie eine übersichtliche Checkliste zusammengestellt:

Checkliste innen

  • Alle Wassertanks, Filter, Leitungen und Boiler entleeren und reinigen
  • Alle Wasser- und Ablasshähne öffnen
  • Toilette und Abwassertank entleeren und reinigen
  • Gasflasche abschrauben oder das Sperrventil dicht machen, Druckminderer und Schläuche abmontieren, Schutzkappe aufsetzen
  • Alle Lebensmittel entfernen, Kühlschrank und andere Schränke reinigen und die Türen offen stehen lassen
  • Alle glatten Flächen reinigen
  • Alle Polster saugen und entweder zur Lüftung aufstellen oder außerhalb des Wagens an einem trockenem Ort aufbewahren
  • Zwangsbelüftungen öffnen
  • Batterien voll aufladen
  • Strom ausschalten
  • Externe elektrische Geräte rausnehmen

Checkliste außen

  • Reifendruck erhöhen und durch Keile sichern
  • Wenn möglich das Fahrzeug aufbocken, damit die Räder komplett entlastet sind
  • Handbremse lösen
  • Außen gründlich reinigen, Fahrzeugboden und Fahrgestell nicht vergessen
  • Lackschäden ausbessern, den Lack mit einem Pflegemittel bearbeiten
  • Unterboden überprüfen und bei Bedarf gegen Rost behandeln
  • Dichtungen an Türen und Fenstern kontrollieren und beschädigte Dichtgummis austauschen
  • Gummidichtungen mit Silikonspray, Talkum oder Glycerin behandeln
  • Kupplung, Gelenke und Kurbelstützen einölen und abdecken
  • Frostschutzmittel im Motor und in der Scheibenwischanlage kontrollieren und bei Bedarf auffüllen
  • Scheibenwischer anheben
  • Tank komplett füllen
  • Alle Filter, Zündkerzen und das Öl auswechseln
  • Luftdurchlässige Abdeckplanen verwenden oder darauf achten, dass die Lüftungsschächte nicht versperrt sind

Regelmäßig checken (alle 4 Wochen)

  • Batterien voll aufladen
  • Wohnmobil um eine halbe Radumdrehung vor/zurück verschieben (falls nicht aufgebockt)
  • Gründlich lüften

Titelbild: #29186362 | Urheber: paolo esposito – fotolia.com

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2 Kommentare

Sunny Linda 8. Oktober 2018 - 14:32

Hallo,
ich bin Anfängerin und habe im Sommer mein erstes Wohnmobil gebraucht gekauft. Es hat ein Solarmodul auf dem Dach und zwei Zusatzbatterien unter den Vordersitzen. Jetzt meine Frage zum Winterfest machen. Wenn ich von aussen den blauen 230 Volt Stecker anbringe, werden dann diese Batterien geladen? Ich wollte mir das ausbauen sparen. Für die Fahrzeugbatterie im Motorraum (Fiat) hab ich ein seperates Ladegerät. Danke für einen Rat.

Antwort
Julia 10. Oktober 2018 - 12:26

Liebe Sunny Linda,

die Zusatzbatterien (auch Aufbaubatterien genannt) werden in den meisten Wohnmobilen während der Fahrt durch eine in der Regel integrierte Lichtmaschine aufgeladen. Die Lichtmaschine wird durch den Motor angetrieben und produziert Strom, der wiederum genutzt wird, um die Aufbaubatterien aufzuladen. An Campingplätzen oder Zuhause werden die Aufbaubatterien mit Landstrom und einem dafür eingebauten Ladegeräte aufgeladen. Wie Sie bereits vermutet haben, können die Aufbaubatterien also über den blauen Stecker (230 Volt) aufgeladen werden.

Viele Grüße und eine gute Fahrt,
Julia von CamperDays

Antwort

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