Für viele Hundebesitzer darf das vierbeinige Familienmitglied auch im Urlaub nicht fehlen. Gut geplant und vorbereitet, eignet sich ein Urlaub mit dem Wohnmobil sehr gut für den (Camping-)Urlaub mit Hund. Für einen reibungslosen Ablauf solltet ihr jedoch ein paar wichtige Dinge bei der Planung und während des Campingurlaubs mit eurem Vierbeiner beachten.
1. Wohnmobil mieten mit Hund
Der erste Schritt eurer Planung für den Campingurlaub mit Hund besteht in der Suche nach dem passenden Wohnmobil. Für den ersten Campingurlaub empfiehlt sich immer – ob mit oder ohne Hund – zunächst eines zu mieten, um diese Art des Reisens zu testen, bevor eventuell der Kauf eines eigenen Campers in Frage kommt.
Egal ob Kastenwagen, Campingbus oder klassisches Wohnmobil, achtet darauf, ob das Mitnehmen des Hundes im Mietwohnmobil ausdrücklich erlaubt ist und fragt im Zweifel direkt beim Anbieter nach. Da ein Hund im Wohnmobil für mehr Schmutz und Abnutzung sorgen kann und auch das Risiko einer Beschädigung der Innenausstattung höher ist, erlauben nicht alle Anbieter das Mitreisen von Hunden im Mietwohnmobil. Manche erlauben es gegen eine zusätzliche Gebühr, höhere Kaution oder Selbstbeteiligung, um die Kosten für durch den Hund verursachte Schäden oder Verschmutzungen abzudecken. Je nach Angebot kann hier eine Zusatzversicherung nützlich sein, die etwa für Schäden an der Innenausstattung aufkommt. Diese sind oft nicht durch die Vollkaskoversicherung abgedeckt.
🚐 Lesetipp: Tipps zur Wohnmobilmiete
Bei der Wahl eines geeigneten Wohnmobils für den Campingurlaub mit Hund solltet ihr außerdem folgende Punkte berücksichtigen, die u.a. von der Größe eures Hundes abhängen:
- Es sollte genug Platz zum Liegen für den Hund im Innenraum geben, sowohl für das Ruhen am Tag als auch für den nächtlichen Schlaf. (Je größer der Hund, desto beengter könnte es für euch in einem kleinen Camper werden.)
- Zu eurem Gepäck kommt Equipment und Futter für den Hund hinzu: Dazu braucht es reichlich Stauraum.
- Der Hund muss während der Fahrt gesichert werden: Dazu sollte Platz für die gewohnte Transportbox oder zum Anschnallen des Hundes auf einem der Sitze vorhanden sein. Ist die gewohnte Sicherung des Hundes im Wohnmobil nicht möglich, solltet ihr euren Hund frühzeitig an die entsprechend unbekannte Sicherung gewöhnen (z. B. andere Transportbox, Sicherung mit Geschirr und Gurt o. Ä.), damit der Vierbeiner die Fahrt ganz entspannt verbringen kann.
2. Geeignete Reiseziele: Campingplätze mit Hund
Ähnlich wie beim Mietwohnmobil ist auch bei der Suche nach dem Campingplatz auf Hundeerlaubnis zu achten. Nicht überall ist das Mitbringen von Hunden erwünscht, andere Plätze haben eigene Bereiche oder spezielle Stellplätze für Campingurlauber mit Hund. Doch um einen entspannten Campingurlaub mit Hund zu verbringen, sind neben der Erlaubnis vor allem die Bedingungen vor Ort entscheidend. Die Umgebung, die Lage des Campingplatzes bzw. des eigenen Stellplatzes sowie die Verfügbarkeit von wichtigen Adressen in der Nähe spielen eine zentrale Rolle für einen schönen Aufenthalt.
Diese Fragen solltet ihr euch bei der Wahl des Campingplatzes mit Hund stellen:
- Ganz wichtig: Gibt es auf dem Gelände oder direkt angrenzend passende Gassigeh-Möglichkeiten, Grünflächen, Pfade, Natur? (Die täglichen Spaziergänge sollten entspannt möglich sein, sonst wird der Alltag mit Hund auf dem Campingplatz schnell stressig.)
- Sind Hunde generell erlaubt oder nur in ausgewiesenen Bereichen?
- Wie groß sind die Stellplätze bzw. wie nah stehen die Wohnmobile beieinander? (Je mehr Platz und Abstand, desto entspannter ist der Stellplatz für euren Hund und auch die Nachbarn. Entspannter ist es oft auch in der Nebensaison.)
- Gibt es spezielle Stellplätze z. B. mit Einzäunung, damit sich der Hund vor dem Wohnmobil auch mal frei bewegen kann?
- Ist der Campingplatz hundefreundlich ausgestattet? (Hundedusche, Hundewiese, Hunde im Restaurant erlaubt etc.)
- Ist ein Tierarzt in der Nähe verfügbar?
- Gibt es einen Supermarkt oder sogar Laden für Haustierbedarf in der Nähe? (Hundefutter-Nachschub für den Notfall, kaputtes Equipment ersetzen u. ä.)
- Für den Badeurlaub: Gibt es einen Hundestrand?
3. Im Wohnmobil mit Hund: Sicherheit während der Fahrt
Gesetzlich gilt der Hund während der Fahrt als „Ladung“ und muss dementsprechend gesichert werden. Eine ordnungsgemäße Sicherung ist natürlich auch für etwaige Transporthilfen wie Hundetransportboxen verpflichtend, sodass diese nicht verrutschen, umkippen oder ähnliches.
Gesetzliche Grundlage für die Sicherung des Hundes in Fahrzeugen
Das Thema Ladungssicherung ist im § 22 StVO geregelt und besagt zusammengefasst, dass jegliche Art von Ladung (also auch zu transportierende Haustiere) im Fahrzeug so gesichert werden muss, dass sie bei abrupten Brems- oder auch Ausweichmanövern sowie bei Unfällen nicht zu einem unkontrollierten Wurfgeschoss und damit zur Gefahr für Insassen des Fahrzeugs oder auch andere Verkehrsteilnehmer werden kann.
Bei der Sicherung von Hunden während der Fahrt soll zudem das Risiko der Ablenkung oder Störung des Fahrers verhindert werden. Ungesicherte Hunde auf dem Rück- oder Beifahrersitz stellen ein hohes Unfallrisiko dar, wenn sie im Fahrzeug herumklettern oder den Fahrer anspringen, weshalb eine korrekte Sicherung gesetzlich verpflichtend ist. Im Falle eines Unfalls kann ein ungesicherter, panischer Hund zudem die Hilfskräfte behindern oder gar gefährden.
Hund im Wohnmobil sichern: Verschiedene Möglichkeiten
Die Wahl des Sicherungssystems für den Hund während der Fahrt sollte zunächst danach erfolgen, was der Vierbeiner bereits kennt. Welches System sich am besten eignet, ist neben dem verfügbaren Platz auch sehr individuell vom Wesen des Hundes abhängig. Manche Vierbeiner sind entspannter in einer Box, andere beruhigen sich besser, wenn sie erhöht auf einem Sitz mitfahren und ihre Umgebung beobachten können.
Je nach verfügbarem Platz und Größe des Hundes kann das Tier während der Fahrt im Wohnmobil auf verschiedene Weise gesichert werden:
Sicherung | Geeignet für | Vorteile | Nachteile |
Transporttaschen | eher kleinere Hunde, es gibt sie aber in allen Größen | je nach Modell mit Isofix-System fixierbar; einfaches Verstauen, wenn nicht in Gebrauch |
Material ist zwar robust, aber auf Dauer anfällig für Schäden durch Zerkratzen oder Zerbeißen; Tasche muss zusätzlich gesichert werden (wenn nicht mit Isofix-System kompatibel) |
Transportboxen | alle Hundegrößen | stabil und robust aus Kunststoff oder Aluminium; höchste Sicherheit |
erfordert je nach Größe viel Platz und ist starr (nimmt auch während des Aufenthalts am Zielort Stauraum ein); Aluminiumboxen können recht preisintensiv sein; Box muss zusätzlich gesichert werden (Antirutschunterlage, Gurte) |
Transportkörbchen | kleine Hunde | hoher Komfort für den Hund während der Fahrt; mit Anschnallgurt oder Isofix-System fixierbar |
nur für kleine Hunde geeignet; schmutzanfällig |
Transportgeschirr & Sicherungsgurt | alle Hundegrößen | flexibler und einfacher Einsatz (Hund kann auf jedem Sitz im Fahrzeug angeschnallt werden); Hund hat freie Sicht |
je nach Ausführung kann sich der Hund aus Versehen abschnallen (Tritt auf Löseknopf am Gurtschloss); zusätzliche Unterlage zum Schutz der Sitzfläche erforderlich |
Wie oben bereits erwähnt, sollte der Hund frühzeitig mit der Transportbox, der Tasche oder dem Anschnall-Gurt vertraut gemacht werden. Weicht die Transportsicherung für den Campingurlaub im Wohnmobil von der für den Hund gewohnten Art ab, sollte die Umgewöhnung ebenfalls frühzeitig erfolgen, damit euer Vierbeiner während der Fahrt zum Zielort auch ganz entspannt sein kann. Kennt euer Hund bislang das Autofahren nicht oder ist nur sehr kurze Strecken gewohnt, übt das Autofahren mit ihm vor Reiseantritt und plant in jedem Fall genug Pausen für eure Reise zum Zielort ein.
Möchtet ihr euren Hund auf den Sitzen des gemieteten Wohnmobils transportieren (in einer Box, im Transportkörbchen oder mit einem Transportgeschirr), empfiehlt sich die Verwendung einer Autoschondecke. Diese lässt sich leicht über die Sitze spannen und ist schmutz- und wasserabweichend, sodass ihr es später bei der Reinigung leichter habt und auch Schäden an den Polstern vorbeugt, die für eine Minderung der Kautionsauszahlung sorgen könnten.
Fazit: Dank guter Planung entspannt Campen mit Hund
Damit der Campingurlaub mit Hund für alle Beteiligten zum Genuss werden kann, sind ein paar Dinge bei der Planung zu beachten. Zudem solltet ihr die Bedürfnisse und das Wesen eures Hundes bei der Reiseplanung berücksichtigen. Mag er Trubel oder ist er eher sensibel und schnell gestresst? Ihr kennt euren Hund am besten und könnt euren Campingurlaub so planen, dass ihr ihn gemeinsam mit eurem Vierbeiner genießen könnt. Bestens vorbereitet und gesichert, kann es dann auch schon losgehen: mit dem passenden Mietwohnmobil auf den hundefreundlichen Campingplatz!
Titelbild: © Cruise America
Alex liebt es, die Welt zu entdecken – natürlich am besten auf vier Rädern! Obwohl sie vom Dauer-Fernweh geplagt wird, ist sie immer wieder gerne zu Hause in Köln. Ihre wichtigsten Zutaten für eine gelungene Reise: großartige Natur und gutes Essen. Schottland und Neuseeland haben einen besonderen Platz in ihrem Reiseherz. Mittlerweile ist Alex in ein anderes Unternehmen weitergezogen, aber ihre großartigen Reiseartikel bleiben uns natürlich erhalten.
2 Kommentare
Vielen Dank für deinen Beitrag! Wir waren vor zwei Jahren das erste Mal mit unserem Camper Van unterwegs. Und unser Hund Cody war natürlich auch dabei. Du hast recht, dass das für alte Hunde eine echte Belastung sein kann, wenn sie immer wieder raus und rein aus dem Auto springen müssen. Wir haben uns hierfür einfach eine Hunderampe von Zoologo besorgt. So hat das glaub ich ganz gut funktioniert. Freu mich schon auf unseren nächsten Trip. Viele Grüße!
Hallo Maya,
danke für den Tipp mit der Hunderampe. Das ist tatsächlich eine super Idee, um die Gelenke zu schonen.
Viele Grüße
Ela von CamperDays