Letztes Update: 14. August 2023
Kaum ein Land ist so kontrastreich und vielseitig wie Island – Eis und Feuer, Wasser und Lavaströme, Gletscher und Vulkane liefern sich hier einen ewigen Kampf, der die wundersamsten Naturgebilde hervorbringt. Wer Islands Straßen im Wohnmobil erkundet, sollte sich auf den ein oder anderen holprigen Streckenabschnitt einstellen. Unvorbereitete Fahrer unterschätzen gerne die Gefahren durch Wetter, Straßenverhältnisse und umherziehende Tiere. Wie es mit dem Autofahren in Island trotzdem klappt, das verraten wir euch hier.
Straßenverhältnisse in Island: 7 Tipps für eine sichere Fahrt
Islands Straßen sind nicht überall so, wie wir es aus Deutschland kennen, da viele Streckenabschnitte nicht asphaltiert und einige Landstriche mit dem Auto nicht zu erreichen sind. Zudem kann es oft passieren, dass ihr als Fahrer mit unerwarteten, überraschenden Situationen konfrontiert werdet. Aber keine Panik – mit unseren Tipps und Hinweisen kommt ihr sicher ans Ziel!
1. Wetter: Das Wetter in Island kann sich rapide ändern und das hat stellenweise direkten Einfluss auf die Straßenverhältnisse – im Winter sind viele Strecken gefroren und Regen kann vor allem im Bereich der Schotterwege für Rutschgefahr sorgen.
2. Schotterwege: Häufig gehen in Island asphaltierte Straßen plötzlich in einen Schotterweg über. Wer seine Geschwindigkeit nicht rechtzeitig drosselt, riskiert den Kontrollverlust über sein Fahrzeug – dies sorgt jährlich für zahlreiche Unfälle auf Islands Straßen. Achtet also stets genau auf den Weg und fahrt vorausschauend, dann seid ihr auf der sicheren Seite.
3. Kurven und Hügel: Eine weitere Gefahr auf den Straßen von Island lauert in Form von scharfen Kurven und hohen Hügeln – dadurch ist oft nicht zu sehen, ob euch ein Fahrzeug entgegenkommt. Um auf möglichen Gegenverkehr entsprechend reagieren zu können, solltet ihr rechtzeitig auf die Bremse drücken.4. Einspurige Brücken: Einige Brücken sind so schmal, dass sie nur von einem Fahrzeug gleichzeitig überquert werden können. Zwar gilt hier die Regel, dass derjenige Vorfahrt hat, der sich näher an der Brücke befindet – trotzdem solltet ihr auch hier umsichtig handeln und gegebenenfalls die Reaktion des entgegenkommenden Fahrers abwarten.
5. Landschaft: Island besticht durch wunderschöne, raue Landschaften – da ist es nicht weiter verwunderlich, dass viele Fahrer sich gerne ablenken lassen. Allerdings erfordern Gefahrensituationen eine schnelle Reaktion. Daher empfehlen wir euch, sich Zeit zu lassen: Haltet oft an, um die Natur Islands in Ruhe zu betrachten und nutzt die Freiheit, die ein Wohnmobil bietet, um Pausen einzulegen, wann immer ihr möchtet. Auf diese Weise könnt ihr das Land viel besser genießen und vermeidet zudem unnötige Sicherheitsrisiken – zwei Fliegen mit einer Klappe!
6. Tiere: Wildwechsel kommt in Island weit häufiger vor als in Deutschland. Schafe, Kühe und Pferde können jederzeit die Straße überqueren. Bei Unfällen mit Tieren wird nicht selten der Fahrer zur Kasse gebeten – am Steuer seid ihr also dazu verpflichtet, gut aufzupassen und Tieren die „Vorfahrt“ zu gewähren. 7. Sonne: Im isländischen Sommer geht die Sonne erst sehr spät unter, wodurch die Tage lang sind. Dies hat zur Folge, dass einige Urlauber in den Abendstunden ihre Müdigkeit unterschätzen und im schlimmsten Fall am Steuer einschlafen. Legt unterwegs regelmäßig Pausen ein und achtet darauf, dass die tägliche Gesamtfahrtzeit nicht zu lang ist.Weitere Hinweise für Island: Straßenkarte, Offroad, Verkehrsregeln
Da der Straßenzustand in Island stark von der Region sowie dem Wetter abhängt und eine höhere Aufmerksamkeit vom Fahrer erfordert, wird auf die Einhaltung von Verkehrsregeln besonders stark geachtet. Zahlreiche Kameras und Polizeistreifen kontrollieren beispielsweise die Geschwindigkeit. Hier eine Auswahl der wichtigsten Regelungen:
- Anschnallpflicht: Unabhängig davon, wie schnell ihr fahrt und wo genau ihr im Auto sitzt, gilt für alle Fahrgäste eine Anschnallpflicht. Das liegt vor allem daran, dass Unfälle meist durch Kontrollverlust geschehen und Fahrzeuge sich dabei leicht überschlagen können.
- Kindersitze: Jedes Kind muss während der Fahrt auf einem auf das Alter und Gewicht abgestimmten Kindersitz sitzen. Auch das dient der Sicherheit im Falle eines Unfalls.
- Scheinwerfer: Die Scheinwerfer des Autos oder Wohnmobils müssen – egal zu welcher Tageszeit – während der Fahrt eingeschaltet sein. Das soll vor allem helfen, besser von anderen Verkehrsteilnehmern wahrgenommen zu werden und das Unfallrisiko dadurch zu senken.
- Island Offroad: Beachtet bitte, dass das Fahren außerhalb der Straßen in Island (“Offroad”) strengstens untersagt ist. Dies dient vor allem dem Schutz der empfindlichen Natur, die durch Offroad-Fahrten in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Zudem dürfen die sogenannten Mountain-Roads nur mit Allrad-Fahrzeugen befahren werden.
- Tempolimits: Im Grunde unterscheiden sich die geltenden Geschwindigkeitsbegrenzungen in Island nicht stark von denen in Deutschland. Innerorts darf 50 km/h gefahren werden, in verkehrsberuhigten Zonen sind 30 km/h erlaubt. Unterschieden wird im Hinblick auf den Straßenzustand: Während ihr auf asphaltierten Straßen 90 km/h fahren dürfen, gilt auf Schotterstraßen ein Tempolimit von 80 km/h.
Darüber hinaus empfehlen wir euch, vor der Fahrt einen Blick auf Islands Straßenkarte zu werfen, beispielsweise auf der Webseite von road.is – so könnt ihr schon vorab besser einschätzen, was euch beim Autofahren erwartet.
Weitere Informationen erhaltet ihr auf einen Blick in unserem Camping-Guide für Island.
Wir wünschen eine gute und vor allem sichere Fahrt!
Alle Angaben in diesem Artikel sind trotz sorgfältiger Recherche ohne Gewähr.
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Reisen ist für mich immer etwas Besonderes. Ganz egal, ob es eine Tour über alle Weihnachtsmärkte in London ist oder im Kajak zu einer thailändischen Insel zu paddeln. Mich interessiert besonders die Geschichte und Entwicklung von den Orten, die ich besuche. Weitere Ziele auf meiner Liste sind Island, Japan und Neuseeland.