Route: Australiens Ostküste mit dem Wohnmobil (3 Wochen)

von Julia
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Vom ikonischen Bondi Beach in Sydney bis zum berühmtesten Korallenriff der Welt: Diese Wohnmobil-Route entlang der Ostküste von Australien ist vollgepackt mit allen Highlights. In 3 Wochen geht es zu den schönsten Stränden des Landes, durch sattgrüne Regenwälder und in Städte mit unglaublichen entspannten Einwohnern. 

Kurzinfos:

Reisedauer: 3 Wochen (alternativ auch 4 Wochen)

Strecke: ca. 2.800 km

Fahrtzeit: ca. 38 Stunden

Route: Sydney – Blue Mountains NLP – Port Stephens – Crowdy Bay NLP – Byron Bay – Gold Coast – Lamington NLP – Brisbane – Hervey Bay – Fraser Island – Rockhampton – Airlie – Whitsunday Islands – Townsville – Cairns

Tag 1 – 3: Sydney

Einen besseren Startpunkt als die australische Metropole gibt es wohl kaum. Absolute Must-Sees sind das am Wasser gelegene Opernhaus mit seiner segelartigen Bauform, die markante Harbour Bridge sowie der berühmte Bondi Beach, an dem es immer wahnsinnig entspannt zugeht. Wir empfehlen euch zwei Nächte in Sydney zu verbringen bevor die Wohnmobil-Reise entlang Australiens Ostküste losgeht – nicht nur, damit ihr euch vom langen Flug erholen könnt. In der glitzernden Millionenstadt gibt es so viel zu sehen, dass ein Tag kaum ausreicht, um all die Eindrücke aufzunehmen. Am dritten Tag holt ihr dann euer Wohnmobil in Sydney ab und macht euch zum Lane Cove Holiday Park auf, der gerade einmal 20 Minuten Fahrt vom Stadtzentrum entfernt ist. Endlich geht das Camping-Abenteuer los!

Campingplatz Sydney: Lane Cove Holiday Park, 26 €/Nacht

Tag 4: Sydney – Blue Mountains Nationalpark (135 km, 2:12 h)

Bevor es auf die Küstenstraße geht, muss definitiv noch ein Zwischenstopp im Blue Mountains National Park südwestlich von Sydney eingelegt werden. Der spektakuläre Nationalpark mit seinen dichten Eukalyptuswäldern, rauschenden Wasserfällen und tiefen Schluchten wurde nicht umsonst zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. Absolutes Highlight des Nationalparks ist definitiv die schwindelerregend hohe Sandsteinformation The Three Sisters, die besonders in den Abendstunden ein traumhaftes Fotomotiv abgibt. Also: Ab in die Wanderstiefel und raus in die Natur!

Campingplatz Blue Mountains NP: Dunphys Campground, kostenlos, nur self-contained* Wohnmobile

Tag 5: Blue Mountains Nationalpark – Port Stephens (316 km, 4:13 h)

Bei Port Stephens handelt es sich um einen riesigen Naturhafen direkt am Meer, der vor allem für seine gigantischen Sanddünen bekannt ist. Die goldgelben Dünen dürfen nach Lust und Laune bewandert, besurft, mit Kamelen beritten oder sogar mit dem Quad Bike befahren werden. Ein Heidenspaß! Ausklingen lässt man den Tag am besten am traumhaften One Mile Beach und schaut der Sonne dabei zu wie sie den Ozean in ein feuerrotes Licht taucht.

Campingplatz Port Stephens: Middle Rock Holiday Resort, 15 – 21 €/Nacht

Tag 6: Port Stephens

Heute schnüren wir die Wanderschuhe und erkunden den Norden von Port Stephens. Über einen steilen Pfad geht es in etwa 50 Minuten hinauf auf den Tomaree Mountain, wo wir mit einem traumhaften Ausblick über das Meer belohnt werden. Mit etwas Glück seht ihr Wale, die vor der Küste herumtoben. Etwas weiter östlich liegt die traumhaft schöne Nelson Bay, die wegen ihren niedlichen Bewohnern gerne auch aus Hauptstadt der Delfine bezeichnet wird. Es gibt kaum einen Ort an der australischen Ostküste, wo man den Tümmlern näher kommt als hier. Das dritte tierische Highlight klettert nur einige Kilometer entfernt in den Eukalyptusbäumen im Tilligerry Habitat State Reserve herum: Koalas in freier Wildbahn!

Tag 7: Port Stephens – Crowdy Bay Nationalpark (203 km, 2:22 h)

Knapp zwei Fahrstunden weiter wartet mit dem Crowdy Bay Nationalpark ein weiteres Paradies auf Wander-Fans und Sonnenanbeter. Hier könnt ihr einen der zahlreichen Wanderwege erkunden oder einen Strandtag einlegen. Das eigentliche Highlight sind aber die tierischen Mitbewohner, die vor allem in der Abenddämmerung vergnügt am Strand entlanghopsen. Wer hier über Nacht bleibt, wacht morgens mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit neben grasenden Kängurus auf.

Campingplatz Crowdy Bay NP: Diamond Head Campground, 14 €/Nacht

Tag 8 & 9: Crowdy Bay Nationalpark – Byron Bay (445 km, 5 h)

Gut, dass wir uns gestern einen ruhigen Tag gegönnt haben: Heute liegen nämlich stattliche 5 Stunden Fahrt vor uns. Über den Pacific Highway geht es immer weiter an der Ostküste von Australien entlang. Als traumhafter Zwischenstopp bietet sich das kleine Örtchen Nambucca Heads an, das idyllisch zwischen Bananenplantagen und Sandstränden liegt. Da fällt die Weiterfahrt richtig schwer. Allerdings ist unsere Endstation des Tages mindestens genauso schön: Als ehemalige Hippie-Hochburg zieht die lebendige Kleinstadt Byron Bay mit ihren surftauglichen Stränden noch heute ein kunterbuntes Publikum aus aller Welt an.

Stellplatz Byron Bay: Glen Villa Resort, 21 €/Nacht

Tag 9: Byron Bay

Byron Bay ist der perfekte Ort, um dem Nichtstun zu frönen – das muss schließlich im Urlaub auch mal sein! Wem das zu langweilig wird, der kann hoch zum Cape Byron Lighthouse wandern (oder alternativ: fahren) und die traumhafte Aussicht auf die Bay genießen. Himmlisch leckere Burger, hausgemachte Limonaden und knackige Fries gibt es für einen unschlagbaren Menü-Preis von umgerechnet 7,50 Euro bei BayGer direkt hinter dem Strand. In den sympathischen Bars rund um die Johnson Street lässt sich – bei guter Livemusik – der Strandtag besonders entspannt ausklingen.

Tag 10: Byron Bay – Gold Coast (95 km, 1:12 h)

Nach der Fahrt entlang wilder Buchten, ruhiger Strände und hübscher Örtchen kommt einem die Partyhochburg Gold Coast richtig laut und grell vor. Braungebrannte Surfer stürzen sich vor der markanten Skyline in die Brandung und Achterbahn-Fans testen in den zahlreichen Themenparks Ihren Mut. Wer sich lieber erst einmal einen Überblick verschaffen möchte, steigt auf das SkyPoint Observation Deck des Q1-Towers und blickt aus 323 Metern Höhe bis nach Brisbane im Norden und zur Byron Bay im Süden.

Campingplatz Gold Coast: Pine Ridge Caravan Village, 15 €/Nacht, nur self-contained* Wohnmobile

Tag 11: Gold Coast – Lamington Nationalpark (46 km, 1 h)

Heute geht es ins Hinterland, wo ein grünes Dschungel-Paradies wie aus dem Bilderbuch auf euch wartet. Der Lamington Nationalpark bildet mit seinen mystischen Regenwäldern, rauschenden Wasserfällen und dem ersten Tree Top Walkway der Welt das absolute Gegenstück zur hedonistischen Gold Coast. Schon alleine die Anfahrt über nicht endend wollende Serpentinen ist unfassbar schön. Wir können uns an dem saftigen Grün der dichten Bäume, an den mystischen Hängepflanzen und an den bunten Orchideen kaum sattsehen.

Campingplatz Lamington NLP: Rainforest Campside, 21 €/Nacht

Tag 12: Lamington Nationalpark – Brisbane (106 km, 1:30 h)

Obwohl Brisbane eine Millionenstadt mit glitzernden Wolkenkratzern ist, geht es hier unglaublich lässig zu. Vielleicht liegt das an der subtropischen Natur oder an den rund 300 Sonnenstunden im Jahr, die die entspannten Brisbanites am liebsten am Südufer ihres geliebten Flusses verbringen. Das Riesenrad Wheel of Brisbane bietet eine traumhafte Sicht auf die Stadt, ist aber auch nicht gerade eine günstige Attraktion. Völlig kostenlos dagegen ist die Panorama-Aussicht vom Berg Mount Coot-ha aus, die sogar über die Stadt hinaus bis nach Moreton Bay reicht.

Stellplatz Brisbane: Hugh Muntz Park, kostenlos, nur self-contained* Wohnmobile, max. 3 Tage

Tag 13: Brisbane

Brisbane gefällt uns so gut, dass wir uns gerne einen Tag Zeit nehmen möchten, um die Stadt zu erkunden. Wir spazieren zum King George Square im Herzen der Stadt, auf dem es unter anderem die Brisbane City Hall und die beeindruckende Albert Street Uniting Church zu sehen gibt. Den Uhrenturm des Rathauses dürft ihr kostenlos besuchen, Tickets gibt es im benachbarten Stadtmuseum. Wieder unten angekommen, bietet sich die Queen Street Mall für einen ausgedehnten Bummel an. Im Powerhouse genießt man dann am Abend in industrieller Atmosphäre kostenlose Livemusik oder Poetry Slams – mit dem Blick auf den Brisbane River, in denen sich die kunterbunten Lichter der Stadt spiegeln.

Tag 14: Brisbane – Hervey Bay (286 km, 3:20 h)

Rund 300 Kilometer entfernt von Brisbane liegt das etwas verschlafene Küstenstädtchen Hervey Bay. Der perfekte Ort, um sich nach den Tagen in Brisbane wieder etwas Ruhe zu gönnen. Bei einem Spaziergang entlang der fast 14 Kilometer langen Hervey Bay Esplanade schlendern wir vorbei an kleinen Straßencafés, bunten Märkten und dem großen Jachthafen, wo Wassersportler mit ihren Segelbooten in See stechen. Schaut unbedingt auch im Botanischen Garten der Stadt vorbei, wo das ganze Jahr über Blumen blühen.

Campingplatz Hervey Bay: Fraser Coast RV Park, 12 €/Nacht für self-contained* Wohnmobile, ansonsten 18 – 24 €/Nacht

Tag 15: Fraser Island

Heute gönnen wir dem geliebten Wohnmobil mal etwas Ruhe und schippern rüber nach Fraser Island, der weltweit größten Sandinsel. Die Natur hat hier großartige Arbeit geleistet: Spektakuläre Dünenformationen ragen über dem Meeresspiegel auf und tiefblaue Süßwasserseen (Baden erlaubt!) wechseln sich mit tiefgrünen Regenwald ab. Schöner Nebeneffekt: Hier tummeln sich in den Sommermonaten Buckelwale vor der Küste. Da spart man sich die teuren Whale Watching Touren, die auf dem Festland angeboten werden.

Tag 16: Hervey Bay – Rockhampton (382 km, 4:21 h)

Da die gesamte Fahrt von Hervey Bay bis nach Airlie Beach fast 900 Kilometer beträgt, legen wir auf etwa halber Strecke einen willkommenen Zwischenstopp in Rockhampton ein. Das ruhige Städtchen liegt idyllisch am Fitzroy River und ist vor allem für die Rinderzucht bekannt. Wir schlendern durch den Botanischen Garten mit seinen vielen Palmen und lassen die lange Fahrt  im Island View Caravan Park direkt am Meer ausklingen, wo der Name Programm ist: In der Ferne sehen wir schemenhaft North Keppel Island aufblitzen.

Campingplatz nahe Rockhampton: Island View Caravan Park, 24 €/Nacht

Tag 17: Rockhampton – Airlie Beach (481 km, 5:24 h)

Heute brechen wir früh auf, weil über fünf Stunden Fahrt auf dem Programm stehen. Außerdem möchten wir noch genug Zeit haben, um uns auf unserem Campingplatz bei Airlie Beach einzuquartieren. Der Ort selbst ist nicht bloß Ausgangspunkt zum Great Barrier Reef und den Whitsunday Inseln, sondern auch ein gemütlicher Ort mit vielen Lokalen, die fangfrischen Fisch auftischen.

Stellplatz Airlie: Campervan Parking Airlie Beach, 18 – 24 €/Nacht

Tag 18: Whitsunday Islands

Heute steht ein Tagesausflug zu einem ganz besonderen Ort auf dem Programm: Die 74 Whitsunday Islands – viele davon völlig unbewohnt – strahlen gemeinsam um die Wette und gehören unbedingt zu einer Ostküsten-Tour dazu. Schiffe und Segelboote zu den Eilanden legen an Airlie Beach ab. Sparfüchse sind von den Tagestour-Preisen, die ungefähr bei 100 Euro pro Person liegen, sicherlich nicht allzu begeistert, sollten aber in den sauren Apfel beißen. Denn wenn man am Whitehaven Beach seine Füße im unglaublich feinen, weißen Sand vergräbt und auf das türkise Wasser schaut, sind die Unkosten schnell vergessen. Statt sündhaft teurer Übernachtung auf einer der Inseln dann lieber am Festland auf einem der Campingplätze nahe Airlie übernachten, um das Portemonnaie zu schonen.

Tag 19: Airlie – Townsville (276 km, 3:10 h)

An der palmengesäumten Strandpromenade von Townsville lässt es sich gut einige Stunden aushalten bevor es mit der Fähre rüber auf nur 20 Minuten entfernte Insel Magnetic Island geht, die Fährtickets sind mit knapp 15 Euro (Hin- und Rückfahrt) erschwinglich. Nirgendwo ist die Chance größer als hier Koalas in freier Wildbahn zu sehen, denn auf der 52 km² großen Insel leben über 800 Exemplare der flauschigen Beuteltiere. Wieder an Land sammeln wir unser Wohnmobil ein und lassen uns am Saunders Beach von dem Geräusch der Wellen in den Schlaf schaukeln.

Stellplatz Townsville: Saunders Beach Park, kostenlos, max. 24 Stunden

Tag 20: Townsville – Cairns (347 km, 4 h)

Eigentlich könnte es kaum einen besseren Ort als Cairns geben, um eine Reise entlang Australiens Ostküste gebührend zu beenden. Die hübsche und entspannte Stadt begrüßt Besucher mit tropisch warmem Klima und ist zudem der beste und günstigste Ausgangspunkt für Tauchfahrten in das weltberühmte Great Barrier Reef. Das lebendige Unterwasser-Königreich wird seinem Ruf mit mehr als 900 Koralleninseln und tausenden von kunterbunten Tropenfischen in jeder Hinsicht gerecht.

Stellplatz Cairns: JJ’s Backpacker Hostel, ca. 9 €/Nacht, Mitbenutzung von Toiletten, Duschen, Küche, Pool etc. erlaubt

Tag 21: Cairns

Bevor es zurück in den Flieger geht und wir das Wohnmobil abgeben, möchten wir unbedingt noch einmal an der hübschen Strandpromenade entlang schlendern und der Sonne dabei zusehen, wie Sie über dem Ozean untergeht. Schließlich darf man am Ende einer so erlebnisreichen Wohnmobil-Route nach 3 Wochen auch einmal wehleidig werden.

* Self-Contained bedeutet, dass euer Wohnmobil über Frischwasserzufuhr, Waschbecken, Toilette, Abwassertank, Abwasserschlauch und einen Abfalleimer mit Deckel verfügen muss. 

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3 Kommentare

leah 2. Mai 2023 - 15:01

Sehr hilfreicher Blogeintrag, sehr schön geschrieben! Sind die 3-4 Wochen für die Ostküste knapp bemessen? Was hattest du für ein Gefühl? Wir sind am überlegen ob wir von Sydney oder Brisbane starten.

Antwort
Julia 11. Mai 2023 - 17:44

Hallo Leah,
es kommt immer darauf an, wieviel ihr letztendlich an den einzelnen Orten machen bzw. wieviele Tage ihr in den größeren Städten bleiben möchtet. Grundsätzlich finde ich aber, dass die Route in drei bis vier Wochen machbar ist. Pro Tag haben wir uns als Richtwert gesetzt nicht länger als 200 Kilometer zu fahren, damit es entspannt bleibt.

Viele Grüße und eine wundervolle Zeit in Australien
Julia von CamperDays

Antwort
Boboli 6. Dezember 2019 - 9:33

hört sich super an, wir starten morgen unsere Tour an der Westküste ab Perth und wenn es uns so gut gefällt, wie wir hoffen, geht es nächstes Jahr dann vielleicht an dieser Route entlang.

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