Morgens den Sonnenaufgang beobachten, tagsüber wandern gehen und abends den Tag am Lagerfeuer ausklingen lassen: Die Nationalparks in den USA sind wie gemacht fürs Camping. Aber welche Parks sind besonders schön? Und welche Routen bieten sich an, wenn ihr mehrere Nationalparks miteinander kombinieren wollt? Wir zeigen euch sechs Runreisen mit dem Mietwohnmobil – von den Sehenswürdigkeiten an der Westküste bis zu echten Geheimtipps an der Ostküste.
1. Wie viele Nationalparks gibt es in den USA?
In den USA gibt es insgesamt 63 Nationalparks. Hinzu kommen noch über 10.336 State Parks, wie zum Beispiel Monument Valley in Arizona. Der Unterschied: Die State Parks sind in der Regel viel kleiner und dienen in erster Linie der Naherholung.
Ein Besuch der State Parks ist meist kostenlos, für die Nationalparks wird in der Regel eine Eintrittsgebühr fällig. Ihr zahlt für das Fahrzeug und die Personen. Wenn ihr mehr als zwei Nationalparks in den USA auf einer Reise besuchen wollt, lohnt sich für euch mit großer Wahrscheinlichkeit der Nationalpark-Pass. Der kostet einmalig 80 US-Dollar und gilt für ein Fahrzeug mit bis zu vier Personen (Kinder unter 15 Jahren sind kostenlos). Den Pass könnt ihr entweder online auf der offiziellen Nationalpark-Seite oder im Kassenhäuschen bzw. Informationszentrum im ersten Nationalpark kaufen.
2. Nationalparks in den USA: Ist Camping erlaubt?

In vielen Nationalparks ist das Campen erlaubt
In vielen Nationalparks in den USA gibt es Campingplätze, fündig werdet ihr auf den offiziellen Websites der Parks. Wir empfehlen euch vor allem in den beliebten Parks einen Platz zu reservieren. Gerade in der Hochsaison sind die Stellplätze heiß begehrt und teilweise schon Monate im Voraus ausgebucht. Gut zu wissen: In den Nationalparks sind die Campingplätze nicht immer top-ausgestattet, sondern rustikales Campen ist angesagt.
Achtet am besten schon bei eurer Mietwohnmobil-Buchung darauf, dass ihr ein Wohnmobil mit WC und Dusche bucht, dann seid ihr auf das Camping im Nationalpark bestens vorbereitet. Über die CamperDays-Website könnt ihr neun verschiedene Vermieter in 32 US-Städten miteinander vergleichen. Die Auswahl ist riesig: An 74 verschiedenen Abholstationen startet ihr direkt in euer USA-Abenteuer. Aber keine Sorge, dank Filtern findet ihr ganz schnell das passende Wohnmobil für eure Reise. Noch Fragen? Gemeinsam mit dem kostenlosen CamperDays-Kundenservice könnt ihr schon vor der Reise alle wichtigen Fragen rund um euren Urlaub klären – telefonisch oder bequem per Mail.
3. Diese 6 Nationalpark-Rundreisen in den USA sind besonders schön
1. Die Nationalparks der USA im Westen: von Arizona nach New Mexiko

Monument Valley, Arizona
Route: Phoenix – Sedona – Flagstaff – Grand Canyon National Park – Monument Valley – Mesa Verde National Park – Chinle – Petrified Forest-Nationalpark – Phoenix
Strecke: 1484 km
Reine Fahrzeit: 15.15 Stunden
Von allen Nationalpark-Rundreisen durch die USA ist diese hier ein echter Klassiker: Es geht zur Route 66, zum weltberühmten Grand Canyon und ins Monument Valley, bekannt aus zahlreichen Western-Filmen. Rote Felsformationen und Kakteen rauschen an eurem Wohnmobil-Fenster vorbei; streckenweise werdet ihr ganz alleine auf den schnurgeraden Straßen unterwegs sein. Übernachtungsmöglichkeiten für euch und euren Camper gibt es jede Menge – sei es zwischen Pinienbäumen im Grand-Canyon-Nationalpark oder mit Blick auf die roten Felsnadeln in der Künstler-Stadt Sedona.
Drei Nationalpark-Highlights, die ihr nicht verpassen dürft:
- Paddelt mit dem Boot durch die 1,6 Kilometer tiefe und bis zu 29 Kilometer breite Schlucht des Grand Canyons in Arizona. Die besonders Mutigen unter euch können sogar an einer Rafting-Tour teilnehmen.
- Erkundet im Mesa-Verde-Nationalpark in Colorado die ältesten Pueblo-Siedlungen der USA. Von etwa 550 bis 1300 n. Chr. lebten die Ancestral Pueblo People in den Höhlensiedlungen, bevor sie weiterzogen.
- Geht im Petrified Forest-Nationalpark in Arizona auf Fossiliensuche und wandert zwischen Felsklippen, Kuppen und Hoodoos zu uralten Wandmalereien.
2. Canyons, Hochebenen und Hoodoos im Südwesten

Zion National Park, Utah
Route: Las Vegas – Bryce Canyon National Park – Capitol Reef National Park – Arches National Park – Moab – Canyonlands-Nationalpark – Page – Zion National Park – Lake Mead / Hoover Dam – Las Vegas
Strecke: 1749 km
Reine Fahrzeit: 18.30 Stunden
Diese Rundreise führt euch von der Glitzermetropole Las Vegas durch berühmte Nationalparks im Südwesten der USA: Bryce, Capitol Reef, Canyonlands, Arches und Zion. Welcher Park davon am schönsten ist, lässt sich nur schwer sagen, denn alle sind auf ihre eigene Art und Weise besonders. Ihr braucht eine kleine Pause vom Park-Hopping? Entspannt am Lake Powell oder lasst es euch in den heißen Quellen am Lake Mead so richtig gutgehen. Einziger Wermutstropfen: Wenn ihr mitten in den Nationalparks campen möchtet, solltet ihr schon Monate im Voraus buchen, denn die Nachfrage ist groß. Außerhalb der Parks findet ihr aber immer spontan ein Plätzchen.
Drei Nationalpark-Highlights in Utah, die ihr nicht verpassen dürft:
- Wandert zum Bryce Amphitheater und schaut der Sonne dabei zu, wie sie die Felsnadeln in bunte Farben taucht. Beeindruckende Aussichtspunkte sind der Sunrise Point, Sunset Point, Inspiration Point und Bryce Point.
- Campt im Capitol Reef-Nationalpark im Cathedral Valley oder auf dem Cedar Mesa. Es lohnt sich: In diesem International Dark Sky Park könnt ihr nachts sogar die Milchstraße am Himmel sehen.
- Wandert im Zion-Nationalpark am Virgin River an Wasserfällen und hängenden Gärten vorbei. Unbedingt wasserfeste Ausrüstung einpacken, teilweise müsst ihr durch die Schlucht schwimmen.
3. Zwischen Baumriesen und Wasserfällen in Kalifornien

Lake Tahoe, Kalifornien
Route: San Francisco – Lassen Volcanic National Park – Lake Tahoe – Yosemite National Park – San Francisco
Strecke: 1097 km
Reine Fahrzeit: 17.23 Stunden
Diese Rundreise führt euch zu zwei kalifornischen Nationalparks an der Westküste der USA, Yosemite und Lassen Volcanic. Auch wenn es euch in den Fingern juckt: Nehmt euch für San Francisco am Anfang oder Ende der Kalifornien-Reise unbedingt ein paar Tage Zeit, denn in der kalifornischen Metropole gibt es ganz viel zu entdecken. Neben einem Bummel durch das Uferviertel Fisherman’s Wharf sollten unbedingt auch die kurvige Lombard Street und eine Fahrt mit den alten Cable Cars auf eurer Liste stehen. Am besten lässt man sich einfach treiben, zum Beispiel im bunten Viertel Haight-Ashbury oder in der größten Chinatown außerhalb Asiens. Ihr wolltet immer schon einmal über die weltberühmte Golden Gate Bridge fahren? Dann nutzt die Chance auf dem Weg zu unserem ersten Stopp, dem Lassen Volcanic-Nationalpark.
Drei kalifornische Nationalpark-Highlights, die ihr nicht verpassen dürft:
- Wandert im Lassen Volcanic-Nationalpark an heißen Quellen, blubbernden Schlammlöchern und glasklaren Seen vorbei. Langweilig wird euch hier garantiert nicht, denn es gibt über 240 Kilometer an Wanderwegen.
- Folgt dem Pacific Crest National Scenic Trail bis zum Lake Tahoe. Dort könnt ihr euch im oder auf dem Wasser abkühlen, zum Beispiel bei einer Bootsfahrt. Rund um den See gibt es außerdem tolle Campingplätze.
- Blickt in die weit entfernten Baumkronen der Riesenmammutbäume im Yosemite-Nationalpark. Noch beeindruckender sind nur die rauschenden Wasserfälle und die Granitklippen Half Dome und El Capitan.
4. Wildnis im Südosten: zu Besuch im ältesten Nationalpark der Welt

Yellowstone, Wyoming, Montana, Idaho
Route: Salt Lake City – Grand Teton National Park – Yellowstone National Park – Twin Falls – Salt Lake City
Strecke: 1358 km
Reine Fahrzeit: 13.05 Stunden
Diese Nationalpark-Rundreise durch die USA ist eine Art Tour de Force der Naturwunder. Im Grand-Teton-Nationalpark im Westen von Wyoming befinden sich zerklüftete Gipfel, friedliche Wasserwege und alpine Landschaften. Im Norden warten im Yellowstone-Nationalpark Geysire, der größte Bergsee des Landes und eine Menge Flüsse und Wasserfälle auf euch. Wusstet ihr, dass Yellowstone der älteste Nationalpark der Welt ist und sich über Wyoming, Montana und Idaho erstreckt? Angesichts der Größe solltet ihr euch unbedingt mehrere Tage Zeit nehmen, um in Ruhe die heißen Quellen und Geysire zu erkunden. Die Chancen stehen gut, dass euch beim Wandern oder der nächsten Radtour Wildtiere begegnen. Im Yellowstone sind nämlich Wölfe, Rothirsche, Bisons, Bären und Elche unterwegs.
Drei Nationalpark-Highlights, die ihr nicht verpassen dürft:
- Beobachtet im Jackson-Tal im Grand Teton Wapiti-Hirsche, Bisons und Dickhornschafe; auf der kleinen Moose Wilson Road sind auch Grizzly-Sichtungen keine Seltenheit.
- Fahrt über den bildschönen John D. Rockefeller Memorial Highway von Grand Teton bis zum Yellowstone-Nationalpark.
- Seht dem Geysir Old Faithful dabei zu, wie er heißes Wasser in die Luft spuckt. Ein gutes Timing ist wichtig, denn das Spektakel kann man nur 17-mal am Tag sehen.
5. Die Nationalparks im Nordwesten: von Vulkangipfeln zu glitzernden Ufern

Roadtrip durch den Nordwesten der USA, Washington
Route: Seattle – Mount Rainier National Park – Mount Hood – Crater Lake National Park – Coos Bay – Portland – Astoria – Olympic-Nationalpark – Seattle
Strecke: 1823 km
Reine Fahrzeit: 23.05 Stunden
Grand Canyon, Yellowstone und Yosemite kennt jeder, aber diese Route führt euch durch eher unbekannte Nationalparks der USA, wie zum Beispiel den Crater Lake National Park in Oregon. Das bedeutet aber keineswegs, dass es weniger spektakulär wird. Im Mount-Rainier-Nationalpark in Washington blickt ihr auf die eisigen Gipfel des 4.392 Meter hohen Vulkans, während im Olympic-Nationalpark (ebenfalls in Washington) uralte Regenwälder auf euch warten. Aber allein schon die Fahrten mit dem Wohnmobil sind unglaublich: Über Küstenstraßen geht es am Pazifik vorbei und im Landesinneren campt ihr in der Nähe von kristallklaren Seen. Für urbanes Feeling sorgen Städte wie Portland und Seattle. Probiert euch unbedingt durch die lokalen Produkte auf den Märkten und stattet den kleinen Cafés und Kneipen einen Besuch ab: Beide Städte sind bekannt für ihre gute Livemusik.
Drei Nationalpark-Highlights, die ihr nicht verpassen dürft:
- Wandert im Olympic-Nationalpark in Washington durch einen der wenigen Regenwälder in Nordamerika – und landet irgendwann am Meer.
- Blickt im Mount Rainier-Nationalpark in Washington hinauf zum eisigen Gipfel des gleichnamigen aktiven Vulkans. Seid ihr fit genug, um bis auf den Gipfel zu wandern?
- Besucht im Crater-Lake-Nationalpark in Oregon den tiefsten See der USA, der vor mehr als über 7000 Jahren entstanden ist.
6. Küsten- und Berglandschaften in den US-Südstaaten

Great Smoky Mountains National Park, North Carolina und Tennessee © Craig Zerbe - stock.adobe.com
Route: Atlanta – Asheville – Charlotte – Myrtle – Charleston – Savannah – Atlanta
Strecke: 1535 km
Reine Fahrzeit: 16.44 Stunden
Wenn es um Nationalparks in den USA geht, haben nur wenige die Südstaaten auf dem Schirm. Dabei befindet sich hier der Great-Smoky-Mountains-Nationalpark mit einer der schönsten Panoramastraßen weltweit. Der Blue Ridge Parkway in Virginia und north Carolina zieht sich durch die südlichen Appalachen und wurde extra für Reisende gebaut. Er ist kurvig, ruhig (die Höchstgeschwindigkeit beträgt maximal 72 km/h) und bietet euch mit jeder Meile Ausblicke auf die namensgebenden Berge. Am Linn Cove Viaduct fahrt ihr durch den vielleicht schönsten Teil der ganzen Route. Die Talbrücke selbst ist ein architektonisches Wunderwerk und scheint über den Hängen des Grandfather Mountain zu schweben. Besonders im Herbst ist die Strecke ein Traum, wenn der Indian Summer die Bäume in bunte Farben taucht.
🚐 Lesetipp: Noch mehr Routenvorschläge für die USA findet ihr hier
Aber auch abseits des Nationalparks gibt es viel zu sehen: Orte wie das Fort Sumter National Monument in Charleston (South Carolina) oder das Tubman Museum in Macon (Georgia) erinnern daran, dass die USA nicht mit einer einzigen Definition zu fassen sind, sondern ein Mix aus Werten, Bräuchen und Kulturen sind. Und Asheville in North Catolina ist ein hervorragender Ort, um anzuhalten und in die spannende Bluegrass-Musikszene einzutauchen. Richtig ausspannen könnt ihr am Myrtle Beach an der Atlantikküste in South Carolina – das habt ihr euch nach all dem Wandern und Fahren mehr als verdient!
Drei Nationalpark-Highlights, die ihr nicht verpassen dürft:
- Blickt vom Linn Cove Viaduct in North Carolina über das breite Band der Mittelgebirge, das sich von der Ostküste Amerikas bis nach Alabama zieht.
- Fahrt über die Little River Road in Tennessee bis zum Wasserfall The Sinks, der von riesigen Felsen eingerahmt wird.
- Stürzt euch beim Wildwasser Rafting, beim Klettern oder beim Zip Lining ins Abenteuer.

Kraterwandern in Island, ein Roadtrip durch sechs US-Staaten oder Oldtimer fahren auf Kuba: Ich durfte bereits viele faszinierende Orte dieser Welt entdecken. Mit dem Camper oder Mietwagen reise ich besonders gerne, denn kein Gefühl ist schöner als völlig flexibel unterwegs zu sein. Muss unbedingt mit in den Urlaub: tonnenweise Musik und mindestens ein gutes Buch.