Letztes Update: 28. August 2023
Auf eurer Wohnmobil-Rundreise durch Kanadas Osten erkundet ihr die aufregendsten Städte und schönsten Natur-Highlights der vielfältigen Provinz Ontario. Die Infrastruktur dieser Region ist hervorragend, die Entfernungen sind für dieses große Land überschaubar und die Sehenswürdigkeiten reichen von Klassikern bis hin zu Geheimtipps. Es ist eine ideale Route für Familien und Wohnmobil-Neulinge, die Kanadas Osten mit dem Wohnmobil entdecken möchten.
Kurzinfos für Kanadas Ostküste mit dem Wohnmobil
Reisedauer: 15 Tage
Strecke: ca. 2.000 km
Fahrtzeit: 22 h Fahrzeit
Route: Toronto – Kingston – Ottawa – Algonquin Provincial Park – North Bay – Parry Sound – Bruce Peninsula – Niagara Falls – Toronto
Niagara Falls, Ontario, Kanada
Tobermory, Ontario, Kanada
Lion's Head, Ontario, Kanada
Parry Sound, Ontario, Kanada
North Bay, Ontario, Kanada
Algonquin Art Centre, Unorganized South Nipissing, Ontario, Kanada
Ottawa, Ontario, Kanada
Kingston, Ontario, Kanada
Toronto, Ontario, Kanada
Tag 1 & 2: Toronto
In den USA und Kanada dürfen Wohnmobile nicht am Ankunftstag übernommen werden. Das klingt vielleicht erst einmal ungewöhnlich. Aber wer nach einem langen Flug mit einem kleinen Jetlag im Gepäck in Toronto landet, merkt meist recht schnell, dass eine kleine Zwangspause nicht so schlecht ist. Außerdem bleibt so genügend Zeit, Torontos Highlights zu entdecken. Genießt die Aussicht von der Spitze des CN Towers, spaziert durch den coolen Distillery District und bekämpft den Jetlag in einem der vielen Cafés. Am zweiten Tag sammelt ihr dann euren Camper ein (die Stationen sind meist etwas außerhalb, aber mit Uber schnell und günstig zu erreichen) und richtet euch auf eurem ersten Campingplatz ganz gemütlich ein.
Campingplatz Toronto: Indian Line Campground, serviced site* ab 54,45 CAD (ca. 37,10 EUR)
Tag 3: Toronto – Kingston (262 km, 2:40 h)
Die erste Etappe der Wohnmobil-Tour durch Kanadas Osten führt am Lake Ontario entlang gen Norden. Die hübsche Stadt Kingston liegt im Herzen der Region Thousand Islands, einem oft übersehen Naturparadies an der Grenzen zwischen Kanada und den USA. Über 1800 große, kleine und winzige Inseln bilden am Abfluss des Lake Ontario eine einzigartige Landschaft, die an Skandinavien erinnert aber doch ihren ganz eigenen Flair hat. Hier heißt es: Ab ins Kanu und hinein in die Natur!
Campingplatz Kingston: Rideau Acres Campground, serviced site* ab 56,95 CAD (ca. 38,80 EUR)
Tag 4: Kingston – Ottawa (197 km, 2 h)
Weiter geht’s Richtung Norden in Kanadas Hauptstadt Ottawa. Die Parkplatzsuche in der Stadt gestaltet sich mit dem Wohnmobil etwas schwierig, parkt es deshalb lieber erst auf dem Campingplatz. Vom Wesley Clover Campground seid ihr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln schnell im Stadtzentrum (Uber: ca. 20 min, Bus: ca. 50 min). In Ottawa macht sich die Nähe zum französischen Quebec bereits bemerkbar. Die Stadt ist multikulturell, modern, kreativ und richtig schick. Der Parliament Hill und der Rideau Canal sind absolute Must-Sees.
Campingplatz Ottawa: Wesley Clover Campground, serviced site* ab 48,16 CAD (ca. 32,80 EUR)
Tag 5: Ottawa
Für die vielen Facetten Ottawas ist ein halber Tag etwas knapp. Deshalb gönnen wir diesem Stopp einen zweiten Tag. Besucht in Ottawa unbedingt eines der zahlreichen exzellenten Museum. Wir können zum Beispiel das Museum of Canadian History wärmstens empfehlen. Auch kulinarisch hat die Hauptstadt einiges zu bieten. Vielleicht die Gelegenheit, eine original-kanadische Poutine zu probieren?
🚐 Lesetipp: Wohnmobil-Guide für Kanada
Tag 6: Ottawa – Algonquin Provincial Park (276 km, 3 h)
Der Algonquin Procinvial Park ist der älteste und bekannteste Naturpark Ontarios. Riesige Laub- und Nadelwälder und fast 2.500 Seen prägen die Landschaft in diesem kanadischen Naturparadies, das die Heimat von Elchen, Bären, Wölfen und tausenden Bibern ist. Im Süden verläuft der Highway 60 quer durch den Park und macht die gewaltigen Weiten dieser Region auch für Kurzbesucher zugänglich. Zu beiden Seiten des Highways liegen zahlreiche Campingplätze und kurze Wanderwege, auf denen ihr in die kanadische Natur eintauchen könnt.
Campingplatz Algonquin Provincial Park: Lake of Two Rivers Campground, serviced site* (nur Strom) ab 53,68 CAD (ca. 36,60 EUR)
Tag 7: Algonquin Provincial Park
Heute ist Wandertag! Die vielen Touren entlang des Highway 60 wollen schließlich erkundet werden. Es gibt 18 sogenannte Interpretive Walking Trails, die Besuchern die verschiedenen Facetten der Natur und Kultur des Parks näherbringen. Hier ist für jedes Fitness-Level die richtige Tour dabei. Einige sind sogar barrierefrei und auch für Kinderwagen oder Rollstühle geeignet (zum Beispiel der Spruce Bog Boardwalk Trail). Unsere Favoriten: der Beaver Pond Trail (2 km) un der Centennial Ridges Trail (10 km).
Tag 8: Algonquin Provinvial Park – North Bay (191 km, 2 h)
Die kleine Stadt North Bay liegt malerisch am Ufer des Lake Nipissing nördlich von Algonquin. Erkundet den See mit dem historischen Schiff Chief Commanda II, macht einen Wanderung zu den Duchesnay Falls (besonders im Indian Summer ein Traum!) und gönnt euch im Sommer ein erfrischendes Bad an einem der hübschen Strände entlang des Seeufers. North Bay hat sich in den letzten Jahren besonders unter Craft-Beer-Liebhabern einen Namen gemacht, denn hier gibt es besonders viele gute Brauereien.
Campingplatz North Bay: Fairview Park Campground, serviced site* ab 58 CAD (ca. 39,50 EUR)
Tag 9: North Bay – Parry Sound (233 km, 2:40 h)
Weiter geht unsere Wohnmobil-Rundreise durch Kanadas Osten. Parry Sound ist die Hauptstadt der leichnamigen Region am Ostufer der Georgian Bay. Inmitten traumhafter Natur ist sie das lebhafte, facettenreiche, immerzu schlagende Herz. Tolle Restaurants (unbedingt auf der Dachterasse der Trestle Brewing Company essen!), unzählige Shopping-Möglichkeiten und coole Festivals machen diese Stadt zu einem großartigen Stopp auf einer Wohnmobil-Rundreise durch Kanadas Osten.
Campingplatz Parry Sound: Parry Sound KOA, serviced site* ab 69,86 CAD (ca. 47,60 EUR)
Tag 10: Parry Sound
Rund um die Basis Parry Sound gibt es jede Menge Möglichkeiten, aktiv zu werden. Besonders unvergesslich: Ein Hubschrauber-Rundflug über die zerklüftete Landschaft und das einzigartige Ökosystem der Georgian Bay. Im Aspen Valley Wildlife Sanctuary könnt ihr kanadische Tiere aus nächster Nähe beobachten und jede Menge über den lokalen Tierschutz lernen. White Squall organisiert Kanu-Touren oder verleiht die Ausrüstung für eine individuelle Tour auf dem Wasser.
Tag 11: Parry Sound – Lion’s Head (299 km, 3:30 h)
Viele Reisende ignorieren die Bruce Peninsula auf ihrer Ostkanada Rundreise mit dem Wohnmobil. Vermutlich liegt es an der etwas abgeschiedenen Lage, denn die kleine Halbinsel im Lake Huron könnte schöner nicht sein. Hier treffen weiße Kalksteinfelsen auf türkises Wasser, mystische Wracks auf sanfte Wälder, wilde Natur auf malerische Dörfer. Zu letzteren zählt auch Lion’s Head, ein entspannter kleiner Wohlfühlort mit einem Leuchtturm und dem Campinplatz mit der besten Aussicht.
Campingplatz Bruce Peninsula: Lion’s Head Beach Park Campground, serviced site* ab 50 CAD (ca. 34 EUR)
Tag 12: Tobermory
Tobermory liegt etwa eine halbe Fahrstunde nördlich von Lion’s Head an der Spitze der Halbinsel und direkt in zwei Nationalparks: der Bruce Peninsula National Park und der Fathom Five National Marine Park. Hier dreht sich alles rund ums Wasser. Vom kleinen örtlichen Hafen starten Bootstouren zu den den beeindrucken Schiffswracks, der wunderschönen Flower Pot Island mit ihren kuriosen Steinformationen oder zur Manitoulin Island, der größten Binnenseeinsel der Welt.
Tag 13: Lion’s Head – Niagara Falls (338 km, 3:40 h)
Das berühmteste Highlight dieser Rundreise in Kanadas Osten kommt ganz zum Schluss. Von der Bruce Peninsula startet ihr den längsten Streckenabschnitt in den Süden Ontarios zu den Niagarafällen. Nutzt die Fahrzeit für ordentlich Vorfreude, denn die tosenden Massen der größten Wassefälle Nordamerikas werden euch ganz sicher den Atem rauben. Auch wenn ihr erst gegen Abend ankommt: Unbedingt noch einen kurzen Blick erhaschen, bevor es zum Campingplatz geht. Für den ersten Eindruck ist der frühe Abend sowieso am besten, dann ist etwas weniger los.
Campingplatz Niagara Falls: Yogi Bear’s Jellystone Park, serviced site* (nur Strom) ab 70 CAD (ca. 47,70 EUR)
Tag 14: Niagara Falls
Heute gilt es, die eindrucksvollen Wasserfälle aus allen Perspektiven zu erleben. Die Möglichkeiten sind schier endlos: Fahrt mit einem Boot ganz dicht an die Niagara Fälle heran, unternehmt eine Tour hinter die Wasserfälle oder saust ihnen an einer Zip Line entgegen. Den besten – und kostenlosen – Blick auf alle drei Teile der Niagarafälle hat man von der Rainbow Bridge, die Kanadas Osten mit den USA verbindet. Wenn ihr die Wasserfälle von allen Seiten bestaunt habt, lohnt sich noch ein Ausflug in die angrenzenden Weingebiete rund um Niagara-on-the-Lake.
Tag 15: Niagara Falls – Toronto (128 km, 1:30 h)
Die Wohnmobil-Tour durch Kanadas Osten zeigt sich dem Ende zu. Nach einer letzten Fahrt zurück nach Toronto ist es Zeit, Abschied zu nehmen und den Camper zurück zu geben.
* inkl. Strom und Wasser, meist auch mit Abwasser am Stellplatz (ohne diese Ausstattung ist es eine unserviced site)
Alex liebt es, die Welt zu entdecken – natürlich am besten auf vier Rädern! Obwohl sie vom Dauer-Fernweh geplagt wird, ist sie immer wieder gerne zu Hause in Köln. Ihre wichtigsten Zutaten für eine gelungene Reise: großartige Natur und gutes Essen. Schottland und Neuseeland haben einen besonderen Platz in ihrem Reiseherz. Mittlerweile ist Alex in ein anderes Unternehmen weitergezogen, aber ihre großartigen Reiseartikel bleiben uns natürlich erhalten.
2 Kommentare
Tolle Reiseroute. Wir haben gerade eine ähnliche Route innerhalb von zwei Wochen gemacht. Mussten gen Ende etwas einkürzen und auf North Bay & Lion’s Head verzichten, haben dafür etwas länger im Algonquin und Killbear Park (bei Parry Sound) verbracht. Unbedingt im Herbst hinfahren. Der Indian Summer in den Ontario Parks ist überwältigend schön. Ein weiteres Pro: um diese Jahreszeit gibt’s fast keine Mücken mehr & im Camper lässt es sich auch bei kühleren Temperaturen noch gut aushalten.
Unserer Erfahrung nach sollte man mehr Fahrzeit für die einzelnen Strecken einplanen als hier im Blog oder bei Google angegeben. Unsere Faustregel zu den angegebenen Fahrzeiten: ohne Pause x Faktor 1,5; Strecke mit Pause x Faktor 2 (Minimum). Das sollte man einplanen, wenn man den nächsten Campground nicht im Dunkeln erreichen will. 😉
Hallo Ankie,
vielen Dank für die Eindrücke und Erfahrungen!
Im Blog geben wir immer nur die reine Fahrzeit ohne Pausen etc. als Richtwert an. Erfahrungsgemäß ist man auf jeden Fall länger unterwegs, das ist absolut richtig.
Viele Grüße
Alex von CamperDays