Irland mit dem Wohnmobil: 10 Tipps für die grüne Insel

von Julia
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Straße in den Bergen von Gallway County bei Sonnenuntergang

Wer Irland mit dem Wohnmobil bereisen möchte, hat sich ein tolles Urlaubsziel ausgesucht. Die grüne Insel im Atlantik bietet panoramaverdächtige Küstenstraßen, wilde Strände und überaus gastfreundliche Einwohner. Zur optimalen Reisevorbereitung geben wir 10 Tipps von der Anreise bis zum Zusatzfahrer.

Inhaltsverzeichnis – Irland mit dem Wohnmobil: 10 Tipps zur Vorbereitung
1. Wohnmobil für Irland mieten
2. Campingplätze 
3. Parken, Wildcampen und Freistehen
4. Verkehrsregeln und Vorschriften
5. Maut
6. Wichtige Dokumente
7. Entfernungen und Infrastruktur
8. Tanken, Strom und Abwasserentsorgung
9. Anreise mit dem Wohnmobil nach Irland 
10. Die 3 schönsten Irland-Routen

1. Wohnmobil für Irland mieten

Zum perfekten Camping-Urlaub in Irland gehört natürlich erst einmal das passende Wohnmobil. Gleich zwei unserer Partner sind in Irland mit einer großen Wohnmobilflotte in Dublin, Cork und Limerick vertreten. McRent und Bunk Campers bieten sowohl wendige Kastenwagen für zwei Personen als auch große Alkoven-Fahrzeuge für bis zu sechs Personen an.

Die Mindestmietdauer beträgt in der Regel (je nach Modell und Saison) 3 bis 7 Tage. Kleinere Fahrzeuge gibt es zur Nebensaison bereits ab 60 Euro pro Tag, große Wohnmobile können bis zu 150 Euro pro Tag kosten.

Das Mindestalter für eine Wohnmobil-Buchung liegt bei beiden Vermietern bei 25 Jahren, das Höchstalter bei 70 Jahren. Außerdem muss der Fahrer seinen Führerschein mindestens seit 5 Jahren besitzen (bei Bunk Campers reicht ein Jahr), für größere Wohnmobil-Modelle über 3,5 Tonnen sogar 8 Jahre. Gegen eine Jungfahrergebühr von 20 Euro können auch Personen zwischen 21 und 24 Jahren ein Wohnmobil in Irland mieten. Dasselbe gilt für ältere Fahrer zwischen 70 und 74 Jahren.

Symbol Info & Fakten Mitnahme von Hunden im Miet-Wohnmobil
Mitnahme von Hunden: Grundsätzlich ist die Mitnahme von Hunden in Miet-Wohnmobilen nicht erlaubt. In sehr wenigen Fällen ist die Mitnahme gegen eine Gebühr möglich (min. 50 Euro mehr pro Miete). Die Mitnahme von Haustieren muss immer direkt von der Station und dem Vermieter genehmigt sein!

2. Campingplätze in Irland

Eine gute Nachricht für Freiheitsliebende: Wer mit dem Wohnmobil unterwegs ist, muss in der Regel die Campingplätze selbst zur Hochsaison im Juli und August nicht vorbuchen. Campingplätze sind auf der gesamten Insel zu finden und kosten (je nach Jahreszeit) zwischen 20 und 30 Euro. So unterschiedlich wie die Geschmäcker ist auch die Ausstattung der Campingplätze: Von sehr einfach und mitten in der Natur bis hin zu Luxus-Plätzen mit Pool ist hier alles zu finden.

Übrigens: Ähnlich wie in Deutschland startet die Campingsaison bei den meisten irischen Campingplätzen ab Ostern und endet im Oktober. Einige wenige Campingplätze machen eine Ausnahme und haben das ganze Jahr über geöffnet.

3. Parken, Wildcampen und Freistehen in Irland

Grundsätzlich ist das Wildcampen in Irland offiziell verboten – das gilt sowohl für Wohnmobil-Fahrer als auch für Personen mit Zelt. In einigen Nationalparks ist eine Übernachtung mit Zelt möglich, wenn Sie vorher bei der Parkbehörde eine Erlaubnis anfordern.

🚐 Lesetipp: Regeln zum Wildcamping weltweit

Wie sieht es mit dem Freistehen über Nacht auf Rast- oder Parkplätzen aus? Was in Skandinavien oft ohne Probleme möglich ist, gestaltet sich in Irland etwas schwieriger. Ihnen wird, gerade auf den beliebten Streckenabschnitten, das ein oder andere Schild mit der Aufschrift “No Camping or Overnight Parking” begegnen. Es hilft alles nichts: Da kann man nur weiterfahren und sein Glück woanders versuchen…

Parkverbote werden in Irland durch farbige Markierungen am Fahrbahnrand angegeben. Doppelte gelbe Linien stehen für Parkverbot, einfache gelbe Linien für absolutes Halteverbot. In den sogenannten Control Zones (durch ein rot-schwarzes Schild gekennzeichnet) darf das Wohnmobil nicht unbeaufsichtigt stehen.

Mit dem Wohnmobil von McRent in Irland

Mit dem Camper durch Irland © MCRent_Photo Carolin Thiersch

4. Verkehrsregeln und Vorschriften für Wohnmobil-Fahrer in Irland

Machen Sie sich unbedingt mit den Verkehrsregeln vertraut, bevor Sie Irland mit dem Wohnmobil erkunden möchten. Für Camping-Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen gelten dieselben Geschwindigkeitsbegrenzungen wie für PKWs (innerorts 50 km/h, außerorts 80 km/h, Schnellstraßen 100 km/h, Autobahnen 120 km/h). Schwerere Wohnmobile dürfen auf Schnellstraßen und Autobahnen höchstens 80 km/h fahren.

Symbol Info & Fakten In Nordirland: Meilen statt Kilometer
Die erlaubte Geschwindigkeit pro Stunde wird in Irland in Kilometern angegeben, in Nordirland aber nach wie vor in Meilen. 1 Meile entspricht 1,61 km/h.

Eine kleine Herausforderung ist defintiv der vorherrschende Linksverkehr. Orientieren Sie sich an den anderen Fahrern und achten Sie auf Kreiseln darauf, dass die Einfahrt immer links im Uhrzeigersinn erfolgt. Die Promillegrenze beträgt 0,5 (in Nordirland 0,8), für Fahranfänger gilt der etwas strengere Wert von 0,2 Promille. Eine Tageslichtpflicht gibt es in Irland nicht.

5. Maut für Wohnmobile

Erfreulicherweise gibt es in Irland kaum mautpflichtige Straßen. Ausnahmen bilden neun Straßenabschnitte, zwei Tunnel und eine Brücke. Die Gebühr beträgt, je nach Streckenabschnitt, zwischen 2 und 5 Euro. Noch eine gute Nachricht: In Irland gilt für PKWs und Wohnmobile (unabhängig vom zGG) dieselbe Gebührenhöhe.

🚐 Lesetipp: Maut in Irland – alle mautpflichtigen Abschnitte auf einen Blick

Die Maut können Sie in der Regel bar oder mit Kreditkarte bezahlen. Eine weitere Alternative ist die Bezahlung per Transponder (etoll). Eine Ausnahme bildet die vielbefahrene Ringstraße M50 rund um Dublin. Hier wird das Kennzeichen automatisch per Kamera registriert. Die Maut muss, unter Eingabe des Autokennzeichens, online oder per App beglichen werden. Für alle Straßen, Tunnel und Brücken gilt: Die Maut muss spätestens am nächsten Tag um 20 Uhr bezahlt werden, andernfalls droht eine Strafe.

6. Wichtige Dokumente für die Wohnmobil-Reise

In Irland und Nordirland reichen ein Personalausweis und ein nationaler Führerschein aus, um sich auszuweisen. Wer mit dem eigenen Wohnmobil reist, muss außerdem den gültigen Fahrzeugschein mit sich führen. Keine Pflicht, aber empfohlen ist eine Mitnahme der Grünen Versicherungskarte.

Ein absolutes Muss für Urlauber, die ein Wohnmobil gemietet haben, ist außerdem die Kreditkarte mit PIN. Andernfalls bekommen Sie das Fahrzeug an der Mietwagenstation nicht ausgehändigt. Auch beim Tanken in Irland ist eine Kreditkarte äußerst praktisch, wenn man nicht immer bar bezahlen möchte. Akzeptiert werden in Irland in der Regel Visa, Mastercard und American Express.

Symbol Info & Fakten Tanken in Irland
Apropos Tanken: Ein 24-Stunden-Service ist in Irland eher selten anzutreffen. An Werktagen haben die Tankstellen von 7 bis 18 Uhr geöffnet, Sonntags dagegen sind die meisten Tankstellen geschlossen!

7. Entfernungen und Infrastruktur auf der Insel

Mit einer Länge von 450 und einer Breite von 260 Kilometern ist Irland fünfmal kleiner als Deutschland und lässt sich deswegen wunderbar mit dem Wohnmobil erkunden – auch dann, wenn man nicht so viel Zeit hat.

Die Straßen sind in Irland grundsätzlich in einem guten Zustand und sowohl für PKWs als auch für Wohnmobile zugänglich. Es gibt allerdings einige Straßen oder Brücken, die von Wohnmobilen nicht befahren werden dürfen. In dem Fall weisen Hinweis-Schilder die Beschränkungen in Höhe, Breite und Gewicht aus. Unbedingt daran halten!

Vorsicht auf einigen Küstenabschnitten und Pässen: Die Straßen sind teilweise sehr eng gebaut – für sehr große Wohnmobile unter Umständen zu schmal! Wer Irlands wilde Pass- und Küstenstraßen ausgiebig befahren möchte, sollte sich also am besten für ein etwas kleineres Wohnmobil-Modell entscheiden.

Mit dem Wohnmobil von Bunk Campers in Irland unterwegs

© Bunk Campers

8. Tanken, Strom und Abwasserentsorgung

In Irland beträgt beträgt die Netzspannung 230 V und die Frequenz 50 Hz. Sie brauchen also einen passenden Adapter für die irischen Steckdosen (oder alternativ einen blauen CEE-Stecker).

Viele Campingplätze in Irland sind mindestens mit Frischwasser und Elektrizität ausgestattet, noch beliebter sind die (meist etwas teureren) Stellplätze mit Full-Hook-Up-Anschlüssen (Strom-, Frisch- und Abwasseranschlüsse in einem). Für die Abwasserentsorgung gibt es auf Campingplätzen in der Regel aber meist auch eine zentrale Station, alternativ bieten sich Tankstellen zum Dumpen an.

9. Anreise mit dem Wohnmobil nach Irland

Wir legen Ihnen ans Herz, sich ein Wohnmobil in Irland zu mieten und erst hier ausgeruht die Rundreise anzutreten. Wer mit dem eigenen Wohnmobil ab Deutschland anreisen und die Fähre nehmen möchte, muss erst einmal bis Nordfrankreich fahren. Von Cherbourg oder Roscoff aus fahren mehrere Fähren ohne Zwischenstopp direkt nach Dublin. Eine andere Alternative ist die Fahrt über die britischen Inseln von Frankreich, Holland oder Belgien aus (auch als Land-Bridge bekannt).

Unterwegs sind Sie mindestens 18 Stunden, eine einzelne Fahrt kostet zur Nebensaison im Schnitt 170 Euro, in der Hochsaison (unbedingt vorbuchen!) können durchaus bis zu 560 Euro für eine Überfahrt anfallen. Ab einer bestimmten Wohnmobilhöhe oder -länge werden auf den Fähren außerdem unter Umständen Zusatzgebühren fällig.

10. Die 3 schönsten Irland-Routen mit dem Wohnmobil

Eine unangefochtene Wohnmobil-Traumroute in Irland ist definitiv der Wild Atlantic Way. Die mit 2.600 Kilometern längste Küstenstraße der Welt liegt im Westen der Insel und bietet vor allem eins: spektakuläre Ausblicke auf den wilden Atlantik. Absolute Highlights der Panorama-Strecke sind die weltberühmten Steilküsten Cliffs of Moher und die Dingle-Halbinsel mit ihren goldenen Buchten.

🚐 Lesetipp: Unvergessliche Wohnmobil-Touren, die auf jede Bucket List gehören

Wer genügend Zeit hat, kann den Wild Atlanic Way mit dem etwas weiter gelegenen Ring of Kerry verbinden. Die Route ist 170 Kilometer lang und befindet sich auf der bilderbuchverdächtigen Ivragh Halbinsel. Hier wechseln sich majestätische Berge mit dichten Wäldern und einer unglaublichen Küstenlandschaft ab. Während Ihrer Tour treffen Sie immer wieder auf mystische Forts und Burgruinen aus einer vergangenen Zeit.

Halbinsel Dingle am Atlantic Way in Irland

© luliia – stock.adobe.com

Mindestens genauso spektakulär ist die Causeway Coastal Route im Norden der Insel. Mit 200 Kilometern Länge ist Sie zwar wesentlich kürzer als der Wild Atlantic Way, bietet aber eine unglaubliche Fülle an Sehenswürdigkeiten. Los geht’s in Belfast, der ebenso sympathischen wie geschichtsträchtigen Hauptstadt. Der hohe Norden ist dann mit unzähligen Must-Sees gespickt, wie zum Beispiel dem weltberühmten Giant’s Causeway, der spektakulären Hängebrücke Carrick-a-Rede und dem wild-romantischen Dunluce Castle.

 

Symbol Tipp Beste Reisezeit
Irlands Küstenstraßen sind in den späten Frühlingsmonaten (Mai und Juni) und frühen Herbstmonaten (September und Oktober) am angenehmsten zu befahren. Dann ist das Wetter immer noch beständig und Sie müssen die Straßen nicht mit so vielen Touristen teilen wie zur Hochsaison im Juli und August. Außerdem haben die Campingplätze noch geöffnet.

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