Camping in Simbabwe: Rundreise zwischen Wasserfällen, Wildnis & Weltkulturerbe

von Julia
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Elefant neben einem Allrad-Camper mit Solardach in Simbabwe

Löwen in der Morgendämmerung, Felsenstädte aus vergangener Zeit, Wasserfälle mit tausend Metern Höhe: Eine Rundreise durch Simbabwe überrascht – mit Natur, Geschichte und Momenten, die bleiben. Besonders intensiv wird das Erlebnis mit einem Allradcamper mit Dachzelt. Start- und Endpunkt vieler Reisen: die Victoriafälle. Dazwischen liegt ein Stück Afrika, das man nie wieder vergisst. Wir nehmen euch mit auf die schönste Camping-Rundreise durch Simbabwe und zeigen euch, wie ihr das passende Wohnmobil für euer Safari-Abenteuer findet.

Die Route: Von den Victoriafällen einmal durch Simbabwe – und weiter?

Mana-Pools-Nationalpark, Westmaschonaland, Simbabwe Nationalmonument Groß-Simbabwe, Nemanwa Main Road, Nemanwa Growth Point, Masvingo, Provinz Masvingo, Simbabwe

Devil's Cataract, Victoria Falls, Hwange, Nordmatabeleland, Simbabwe

Matobo, Südmatabeleland, Simbabwe Hwange, Nordmatabeleland, Simbabwe

Nyanga, Provinz Manicaland, Simbabwe


 

1. Victoria Falls – donnernder Auftakt

Mann blickt auf die Victoriafälle in Simbabwe

Der Start der Rundreise: Victoria Falls © Nick Fox - stock.adobe.com

Die Reise beginnt dort, wo Afrika laut wird: an den Victoriafällen. Auf über 1.700 Metern stürzt der Sambesi in die Tiefe – ein Ort, der seinem Namen gerecht wird: Mosi-oa-Tunya, der Rauch, der donnert. Früh morgens, wenn das Licht durch den Sprühnebel bricht, sind die Wege fast leer – ein perfekter Start. Wer mag, bleibt ein, zwei Nächte auf einem der Campingplätze nahe der Wasserfälle und erkundet die Umgebung zu Fuß oder mit dem Rad.

Campen in Simbabwe
Camping in Simbabwe ist mit der Einführung des US-Dollars in den letzten Jahren leider etwas kostspieliger geworden. 50 Dollar pro Nacht sind in der Nähe von Sehenswürdigkeiten wie den Wasserfällen keine Seltenheit. Im Gegenzug gibt es allerdings eine gute Ausstattung mit Waschräumen, Grillplatz, Pool und Co.

2. Hwange-Nationalpark – Elefanten ohne Ende

Zwei Frauen beobachten Elefanten an einem Wasserloch in Simbabwe

Im Hwange-Nationalpark kommt man den Elefanten ganz nah.

Nur rund 2,5 Stunden Fahrt Richtung Süden liegt der Hwange Nationalpark – das größte Schutzgebiet Simbabwes und berühmt für seine riesigen Elefantenherden. Auch Löwen, Wildhunde, Giraffen und Antilopen kreuzen hier regelmäßig den Weg. Die Campsites mitten im Park sind einfach, aber wildromantisch. Besonders intensiv wird es in der Trockenzeit, wenn sich Tiere an den Wasserlöchern versammeln.

3. Matobo-Nationalpark – zwischen Granit & Geschichte

Runde Felsen im Matobo-Nationalpark in Simbabwe

Wie von Riesen geschaffen: die Steinkulpturen im Matobo-Nationalpark © Andrea Aigner - stock.adobe.com

Weiter gehts südlich nach Matobo – ein Nationalpark wie kein anderer. Riesige, rund geschliffene Granitfelsen türmen sich hier übereinander, als hätte ein Riese gespielt. Dazwischen leben Nashörner, Paviane und jede Menge Vögel. Die Matobo Hills gelten außerdem als spiritueller Ort der Shona-Kultur. Tipp: Ein geführter Rhino Walk bleibt lange im Kopf.

4. Great Zimbabwe – Ruinen einer Hochkultur

Eine Person erhascht einen Blick auf eine Kuh, die in Great Zimbabwe grast

Ein steltener Moment in Great Zimbabwe © Marco - stock.adobe.com

Wer einmal sehen will, wie afrikanische Architektur vor Kolonialzeiten aussah, macht sich auf den Weg nach Great Zimbabwe. Die alten Mauern, Türme und Tore erzählen vom gleichnamigen Reich, das zwischen dem 11. und 15. Jahrhundert florierte. Heute kann man durch die Ruinenstadt wandern, Geschichte einatmen – und auf dem Campingplatz am See den Tag ausklingen lassen.

5. Eastern Highlands – Simbabwes grüne Seite

Berge und grüne Täler in den Eastern Highlands in Simbabwe

Blick auf die Chimanimani Mountains © Western - stock.adobe.com

Der Weg führt weiter nach Osten in die Eastern Highlands – das Gegenstück zur Steppe. Hier ist es feucht, grün, kühl. In Nyanga, Bvumba oder Chimanimani wandert man durch dichten Wald, über Hochebenen, vorbei an Wasserfällen. Wer Ruhe sucht, findet sie hier. Campingplätze sind seltener, dafür gibt es einfache Lodges mit Stellplätzen oder sogenannte “Rest Camps”.

6. Mana Pools – Safari, wie sie früher war

Zebraherde in der Abenddämmerung in Simbabwe

Zambezi Forest gehört zu den magischsten Orten im Mana Pools National Park © Martin Mecnarowski - stock.adobe.com

Wer den Norden nicht auslässt, wird belohnt: Die Mana Pools am Unterlauf des Sambesi zählen zum UNESCO-Weltnaturerbe. Flusspferde, Elefanten, Krokodile – alles da. Das Besondere: Wer mutig ist, kann hier zu Fuß auf Safari gehen. Kein Guide nötig, aber Erfahrung und Vorsicht sind Pflicht. Für viele ist das der wildeste, ehrlichste Moment der Reise.

7. Rückfahrt nach Victoria Falls – mit Umwegen erlaubt

Je nach Zeit führt der Rückweg durch den Norden zurück nach Victoria Falls – vorbei an kleineren Orten, Dörfern, Ausblicken. Wer unterwegs noch einmal in Hwange stoppt, bekommt vielleicht einen letzten Blick auf eine Löwin in der Abendsonne. Plant etwas Puffer für die Rückgabe ein und stellt sicher, dass der Camper in einem guten Zustand ist. Heißt: noch einmal gut durchwischen, Sand entfernen und Auftanken.

Verlängern und durch Namibia, Botswana und Simbabwe reisen: geht das?

Camper mitten in der Namib-Wüste

Namibia lässt sich wunderbar mit einer Simbabwe-Reise verbinden © Danita Delimont - stock.adobe.com

Wenn ihr schon einmal in Afrika seid, bietet sich natürlich eine Rundreise durch mehrere Länder an. Eine Rundreise durch Namibia, Botswana & Simbabwe ist besonders beliebt und zeigt euch Afrika in seiner ganzen Vielfalt: von der trockenen Etosha-Ebene bis zum grünen Sambesi-Ufer.

🚐 Lesetipp: Namibia mit dem Wohnmobil: Welche Rundreise passt zu euch?

Zum Glück erlauben Wohnmobil-Vermieter in der Regel Grenzfahrten in andere Länder – ihr müsst sie nur vorab bei der Buchung anmelden. Sobald der Vermieter die Grenzfahrt bestätigt, steht eurer Rundreise durch Namibia, Botswana und Simbabwe nichts mehr im Wege. Gut zu wissen: Der Vermieter erteilt euch zwar die Erlaubnis, lokale Gebühren und Taxen für den Grenzübertritt müsst ihr aber selbst bezahlen. Je nach Grenzübergang können die Kosten zwischen 30 und 155 Euro liegen. Wichtig: Alle nötigen Fahrzeugdokumente, grüne Versicherungskarte und Bargeld in US-Dollar dabeihaben – vor allem an Grenzübergängen zwischen Botswana und Simbabwe.

Campen in Simbabwe
Ihr wollt eure Rundreise in Namibia oder Botswana starten? Kein Problem, passende Vermieter in beiden Ländern findet ihr über die CamperDays-Website. Gebt einfach euren Abholort ein und findet mit den Filtern das passende Angebot. Auf Wunsch könnt ihr anschließend noch Ausstattung und Versicherungen hinzufügen.

Camping in Simbabwe: Hier findet ihr Allradfahrzeuge mit Dachzelt

Camper mit Dachzelt vor Sonnenuntergang in Simbabwe

Allrad-Camper mit Dachzelt sind in Simbabwe beliebt. © phototrip.cz - stock.adobe.com


Wer mit dem Camper durch Simbabwe reist, braucht keinen Luxus, aber Verlässlichkeit. Viele Reisende mieten einen Allrad-Camper mit Dachzelt, eine Abholstation gibt es in der Nähe von den Victoria Falls. Ihr könnt also vom Flughafen aus direkt zur Abholstation fahren.

Die Fahrzeuge sind in der Regel mit allem ausgestattet, was man zum Campen in Simbabwe so braucht: Matratzen, Kocher, Kühlschrank, Wassertank und Ersatzreifen. So bleibt ihr unabhängig, auch abseits der Hauptstraßen. Auf CamperDays könnt ihr verschiedene Vermieter und Fahrzeugmodelle miteinander vergleichen. Filter helfen euch dabei eine Auswahl zu treffen. Zum Beispiel, ob der Camper Automatikschaltung oder eine manuelle Schaltung haben soll.

Hier könnt ihr Camper vergleichen

Autofahren in Simbabwe: Das müsst ihr vorab wissen

Afrikanische Landschaft mit leerer Teerstraße und Bäumen in Simbabwe

Auf den geteerten Straßen seid ihr in Simbabwe sicher unterwegs. © Mirko Vitali - stock.adobe.com


Die wichtigste Besonderheit direkt am Anfang: In Simbabwe gilt Linksverkehr. Für eine Camper-Rundreise bietet sich also ein Fahrzeug mit Automatikschaltung an. Dann müsst ihr euch gar nicht erst an das Schalten mit der linken Hand gewöhnen, sondern könnt euch voll und ganz auf den Verkehr konzentrieren. Das ist auch wichtig, denn das Autofahren vor Ort kann manchmal etwas abenteuerlich sein. Ampeln funktionieren nicht immer, die Straßenbeleuchtung ist eher schlecht und ab und zu verirren sich Tiere auf die Fahrbahn. Also: immer vorausschauend fahren und bloß nicht ablenken lassen, dann seid ihr auf der sicheren Seite.

Die Geschwindigkeitsbegrenzungen in Simbabwe sind überschaubar. (WICHTIG: Haltet euch unbedingt an die Geschwindigkeitsbegrenzungen, denn bei einer Überschreitung verfällt der gesamte Versicherungsschutz. Der Selbstbehalt bzw. der reduzierte Selbstbehalt werden sonst ungültig.)

  • Innerhalb der Stadt und in Nationalparks: 60 km/h
  • Schotterstraßen: 80 km/h für Camper (auch wenn die Straßenbeschilderung 100 km/h anzeigt)
  • Teerstraßen: 120 km/h

Gut zu wissen: Haltet euren Fahrzeug- und Führerschein (und den Fahrzeugmietvertrag) bereit, denn auf Autobahnen finden an Straßensperren regelmäßig Kontrollen statt. An größeren Straßen gibt es außerdem Mautstellen, wo ihr gegen einen US-Dollar ein Ticket ausgehändigt bekommt. Ob ihr mit einem Geländewagen oder einem Camper unterwegs seid, ist preislich egal.

Tanken solltet ihr immer, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Zwar gibt es in Simbabwe viele Tankstellen, aber nicht immer ist Benzin da. Mit der Einführung des US-Dollars hat sich die Versorgungslage allerdings deutlich verbessert. Optimalerweise plant ihr eure Route entlang von Tankstellen, um mehrere Optionen zu haben.

Wann reisen? Die beste Reisezeit für Simbabwe mit dem Camper

Blick von oben auf die Victoriafälle in Simbabwe

Die Victoriafälle sind das ganze Jahr über sehenswert. © Hans - stock.adobe.com


Die beste Reisezeit für Simbabwe liegt zwischen Mai und Oktober. Es ist Trockenzeit, die Tiere sind leichter zu sehen, und die Straßen gut befahrbar. Besonders Juli bis September gelten als Top-Monate für Safaris. Im November beginnt die Regenzeit – das bringt grüne Landschaften, aber auch matschige Wege mit sich.

Tipp
Um euren Camper für Simbabwe kümmert ihr euch optimalerweise schon fünf bis sechs Monate im Voraus, am besten direkt, nachdem ihr den Flug gebucht habt. Es gibt nicht viele Vermieter in Simbabwe und beliebte Modelle sind schnell ausgebucht.

Sicherheit & Einreise: Ist ein Simbabwe-Urlaub gefährlich?

Elefant auf einem Campingplatz in Simbabwe

Kein seltener Anblick: Wildtiere auf dem Campingplatz © Natascha - stock.adobe.com


Ist eine Camper-Rundreise durch Simbabwe gefährlich? Viele Reisende sagen: nein – wenn man gut vorbereitet ist. In Städten gilt, wie überall: Wertsachen nicht offen zeigen, nachts besser im Camp bleiben. Wildcampen ist in Simbabwe offiziell verboten und nicht empfehlenswert, alleine schon wegen der wilden Tiere, die euren Weg kreuzen könnten. Keine Lust auf eine unfreiwillige Safari? Dann haltet euch lieber an offizielle Campingplätze. Die sind zwar nicht immer ganz günstig, aber die beste Garantie für eine entspannte Nacht.

Bereitet euch außerdem darauf vor, dass es in Simbabwe abgelegene Gebiete gibt, in denen kein Pannendienst in innerhalb von 24 Stunden gewährleistet werden kann. Aber im Notfall könnt ihr euch selbst helfen: Die Allradfahrzeuge in Simbabwe sind für den Fall der Fälle mit einem Ersatzreifen ausgestattet. Optimalerweise kommt es aber gar nicht erst zu einer Panne: Fahrt vorausschauend, steuert den Camper niemals durch Dünen und überlegt euch kurz nach der Regenzeit gut, ob ihr euch Schotterpisten oder Bergpässe zutraut. Mit einer Fahrt über die geteerten Hauptstraßen macht ihr nichts falsch.

🚐 Lesetipp: Lust auf Camping-Abenteuer? Hier sind 4 spannende Reiseziele

Für die Einreise nach Simbabwe genügt für deutsche Staatsangehörige ein Visum on arrival, meist problemlos an den Flughäfen und Grenzübergängen erhältlich. Ansonsten gehören diese Dokumente in euer Gepäck:

  • Internationaler Führerschein in Kombination mit dem europäischen Führerschein (Kreditkartenformat). Alternativ akzeptieren die Vermieter auch nationale Führerscheine in Englisch und alle anderen nationalen Führerscheine mit einer beglaubigten englischen Übersetzung.
  • Kreditkarte (Visa und MasterCard) mit PIN. Die Karte muss für mindestens 120 Tage ab Mietbeginn gültig sein; es werden keine American Express, Diners Club und Electron Karten akzeptiert.
  • Unsere Camping-Checkliste (Link) hilft euch bei der optimalen Vorbereitung für eure Camping-Rundreise durch Simbabwe.

Unser Fazit:

Camping in Simbabwe ist anders. Vielleicht rauer. Aber auch ehrlicher. Wer sich auf das Land einlässt, wird mit Momenten belohnt, die nicht geplant waren: Elefantenherden am Morgen. Einem spontanen Gespräch am Straßenrand. Einer Aussicht, die den Atem raubt.

Titelbildquelle: #182533770 | Urheber: © Natascha – stock.adobe.com

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