Wohnmobil-Anfängerfehler: 7 Fehler und Tipps, wie ihr es besser macht

Wohnmobil-Anfängerfehler: 7 Fehler und Tipps, wie ihr es besser macht

Kribbelt es schon? Keine Frage, Wohnmobil-Urlaub ist immer mit ein bisschen Nervenkitzel verbunden. Selbst alte Hasen gehen im Kopf noch einmal ihre To-do-Liste durch, bevor sie den ersten Gang einlegen. „Macht bloß nicht diese typischen Wohnmobil-Anfängerfehler!“ Von solchen Warnungen solltet ihr euch als Camping-Neulinge die Vorfreude nicht nehmen lassen. Mit ein wenig Vorbereitung und unseren praktischen Empfehlungen lassen sich klassische Stolpersteine ganz locker umfahren. Los geht’s!

Wohnmobil-Anfängerfehler #1: Das Wohnmobil zu spät buchen

Eure Urlaubsplanung steht, aber das Wohnmobil bucht ihr „spontan“ kurz vorher? Eine knappe Kiste, denn Wohnmobile sind besonders in der Feriensaison oft Monate im Voraus ausgebucht. Daher unser Rat: Gerade, wenn ihr an Schulferien gebunden seid oder bestimmte Campermodelle bevorzugt, kümmert euch rechtzeitig um die Buchung eures Mietwohnmobils.

Zum Beispiel reservieren viele Camping-Fans ihr Wunschfahrzeug für die Sommerferien bereits 6 bis 12 Monate im Voraus. Ein weiterer Vorteil: Die Auswahl an Wohnmobilen ist dann viel größer und ihr müsst nicht nehmen, was übrig bleibt.

Spar-Tipp

Wenn ihr euer Wohnmobil für das kommende Jahr bis Ende Januar bucht, könnt ihr euch mit Sicherheit auf Frühbucherrabatte freuen und spart eine Menge Geld.

Ihr wisst gar nicht, wo ihr bei der Wohnmobil-Suche anfangen sollt? Dann nutzt am besten den Preisvergleich von CamperDays. Dort könnt ihr für euer Reiseziel verschiedene Fahrzeuge miteinander vergleichen und habt so deutlich mehr Auswahl als nur bei einem Vermieter.

Wohnmobil-Anfängerfehler #2: Ohne Einweisung starten

Frau öffnet das Dachfenster vom Wohnmobil

Die Schlüssel werden überreicht und eure Reise kann beginnen – aber Moment: Habt ihr euch beim Vermieter alles Wichtige zeigen lassen? Ein häufiger Anfängerfehler ist es, bei der Fahrzeugübernahme aus Ungeduld das Wohnmobil nicht genau zu prüfen und auf die Einweisung zu verzichten. Nehmt euch die Zeit und lasst euch alle Funktionen und Feinheiten erklären – dazu zählen unter anderem:

  • Wassertank,

  • Gasanlage,

  • Fahrzeugtechnik,

  • Sicherheitsvorkehrungen und vieles mehr.

Anschließend geht ihr selbst noch einmal mit einer Checkliste durchs Fahrzeug und prüft die Ausstattung. Wenn ihr Schäden oder Mängel entdeckt, lasst sie direkt im Übergabeprotokoll festhalten, damit es später keinen Ärger gibt.

How to

Fragt das Unternehmen, wie lange das Wohnmobil nicht gefahren wurde. Checkt dann gegebenenfalls den Reifendruck, das Reifenprofil und die Bordbatterie. Auch in den Wassertank solltet ihr einen Blick werfen, falls er nach einer längeren Standzeit nicht mehr den Hygienevorschriften entspricht.

Wohnmobil-Anfängerfehler #3: Einfach losfahren

Freie Sicht und über allem schweben – das Fahrgefühl in einem Wohnmobil ist wirklich etwas Besonderes! Wenn ihr bisher nur hinter einem Pkw-Lenkrad Platz genommen habt, erfordern Höhe, Breite, Länge und das Wohnmobilgewicht etwas Eingewöhnung. Springt daher nicht völlig unvorbereitet ins Verkehrsgetümmel, sondern groovt euch in Ruhe ein.

Idealerweise macht ihr vor eurem großen Trip eine kleine Probefahrt, zum Beispiel auf dem Gelände des Vermieters oder auf einem leeren Parkplatz. Dabei könnt ihr euch an das Bremsverhalten, die Kurvenlage und die Sicht in den Spiegeln gewöhnen. Das Einparken will ebenfalls geübt sein – besser ihr probiert es zunächst ohne Druck und Stress aus, als später auf dem vollen Campingplatz rangieren zu müssen.

Wohnmobil-Anfängerfehler #4: XXL-Etappen planen

Mann sitzt im Camper und trinkt eine Flasche Wasser

Auf der Karte wirken 600 Kilometer ziemlich harmlos, doch im Camper können sich lange Strecken wie Kaugummi ziehen. Woran das liegt? Zum einen seid ihr mit einem Camper in der Regel langsamer unterwegs als mit dem Auto. Realistisch sind etwa 90 bis 100 Kilometer pro Stunde, in vielen Ländern ist auch nicht viel mehr erlaubt. Zum anderen kostet stundenlanges Fahren Kraft und Konzentration – und wer möchte schon völlig erledigt auf den Campingplatz rollen.

Wir empfehlen euch, für die Anreise 300 bis 400 Kilometer und pro Tagesetappe rund 200 Kilometer einzuplanen. So bleibt Zeit für Pausen, Aussichtspunkte und einen Latte Macchiato am See. Denn Urlaub im Wohnmobil bedeutet auch, die Strecke zu genießen.

Besonders Kinder neigen dazu, während der Fahrt im Camper umherzuspazieren. Das ist nicht nur gefährlich, ihr macht euch auch strafbar. Plant lieber genügend Pausen ein, wenn es nach Stunden im Camper niemanden mehr auf den Sitzen hält.

Tipp

Fahrt möglichst bei Tageslicht los, damit ihr euer Ziel vor Einbruch der Dunkelheit erreicht. So bleibt noch Zeit, das Camp aufzubauen und den Abend gemütlich vorm Wohnmobil ausklingen zu lassen.

Wohnmobil-Anfängerfehler #5: Null Flexibilität

Jeden Tag ein neues Highlight, drei Länder in zehn Tagen und alle Stellplätze im Voraus gebucht? Das klingt nach einem perfekten Plan. Vergesst nicht, dass Staus, Wetter oder einfach ein wunderschöner Strand den Zeitplan schnell durcheinanderwirbeln können.

Schade, wenn ihr weiterfahren müsst, obwohl es gerade so schön ist. Baut Puffer ein und wägt vorher ab, welche Stationen ihr gegebenenfalls komplett canceln könnt. Flexibilität ist der größte Luxus im Wohnmobil-Urlaub!

Wohnmobil-Anfängerfehler #6: Planlose und ungesicherte Ladung

Frau parkt Camper am Strand und packt Gegenstände in den Kofferraum

Auch wenn ein Wohnmobil viel Stauraum bietet, ist es kein rollendes Fass ohne Boden. Ihr solltet immer wissen, welches zulässige Gesamtgewicht laut Fahrzeugpapieren erlaubt ist – sonst kann eine Polizeikontrolle teuer werden.

Packt praktisch und mit System:

  • Welche Dinge benötigt ihr unbedingt?

  • Worauf könntet ihr verzichten?

Schwere Sachen gehören nach unten, leichte nach oben, damit der Schwerpunkt niedrig und das Fahrverhalten stabil bleibt. Alles, was beim Bremsen oder in Kurven herauspurzeln könnte, muss fest verstaut sein – das gilt für Töpfe, Vorräte, Spiele, Schuhe und so weiter.

Nutzt Schubladeneinsätze, Haltesysteme oder rutschfeste Matten, damit unterwegs nichts klappert oder durch die Gegend fliegt. So wird auch die Konzentration der Fahrer*in nicht gestört. Außerdem lebt ihr nicht im absoluten Chaos und findet eure Sachen schnell wieder.

Erstellt eine Packliste und wiegt schwere Stücke ab. Platziert Dinge des täglichen Bedarfs griffbereit und nehmt Aufbewahrungsboxen mit, um eure Sachen thematisch zu sortieren.

Wohnmobil-Anfängerfehler #7: Sonnenlicht und Stellplatzregeln

Blick durch ein Zelt auf einen Campervan bei Sonnenaufgang

Viele Campingneulinge denken zunächst, der sonnigste Stellplatz sei der Jackpot – doch im Hochsommer kann die pralle Sonne euren Camper in kurzer Zeit in einen Backofen verwandeln. Sucht lieber nach Plätzen mit ausreichend Schatten. Ihr habt kleine Kinder an Bord, die einen Mittagsschlaf halten und abends früh zu Bett gehen? Dann achtet auf den Verlauf der Sonne und denkt bei der Platzwahl vorausschauend.

Generell gilt auf dem Campingplatz: An die Regeln halten und nett zu den Mitcamper*innen sein. Lautes Musikhören bis Mitternacht, die Mülltüten vor der Parzelle abstellen und das Abwasser irgendwo entleeren – so macht ihr euch keine Freunde und riskiert Stress mit den Campingplatzbetreiber*innen.

Fazit: Alles halb so wild

Wenn ihr das erste Mal mit dem Wohnmobil in den Urlaub fahrt, können euch immer mal Fehler passieren – doch viele davon könnt ihr mühelos vermeiden. Mit einer rechtzeitigen Buchung des Wohnmobils, einer gründlichen Übergabe, entspannten Etappen und ein bisschen Camper-Etikette wird eure Tour zu einem unvergesslichen Erlebnis. Packt euren Abenteuergeist ein (und von allem anderen nicht zu viel) und genießt die Zeit. Gute Fahrt!